Erektile Dysfunktion

Warum Prostata und Erektionsstörungen Hand in Hand gehen (können)!

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Warum Prostata und Erektionsstörungen Hand in Hand gehen (können)!

Warum Prostata und Erektionsstörungen Hand in Hand gehen (können)! 

Eine Kombination, die oft nur dann zur Sprache kommt, wenn sie direkt relevant ist: Prostata und Potenz, zwei eng miteinander verbundene Aspekte der männlichen Gesundheit. 

Die Prostata, ein unscheinbares und doch entscheidendes Organ für die reproduktive Funktion, spielt eine zentrale Rolle bei der Fähigkeit, eine Erektion zu erreichen und zu bewahren

Männer mit Prostataproblemen leiden oft unter einer fortschreitenden Erektionsstörung - oft auch nach einer Prostata-OP.

Das Wichtigste in Kürze

  • Wichtige Rolle der Prostata: Die Prostata ist zentral für die Sexualität des Mannes, beeinflusst die Fortpflanzungsorgane und Harnwege.
  • Hauptfunktionen der Prostata: Sekretion von Prostataflüssigkeit, welche die Spermienlebensfähigkeit erhöht. Unterstützung der Ejakulation & Regulierung des Harnflusses, da sie die Harnröhre umgibt.
  • Bedeutung der Prostata für die sexuelle Gesundheit: Direkter Einfluss auf Erektionsfähigkeit und sexuelle Funktion.

Ein Rat vom Urologen 

Frühzeitige Erkennung und Behandlung von Prostata- und Erektionsproblemen erhöhen die Erfolgschancen erheblich. Männer ab 50 Jahren sollten regelmässige Prostata-Untersuchungen in Betracht ziehen, insbesondere wenn sie ein erhöhtes Risiko haben (z.B. aufgrund der Familiengeschichte). Ich empfehle offene Gespräche mit dem Arzt über Erektionsprobleme, um geeignete Untersuchungen und Behandlungen einzuleiten. Darüber hinaus können Blutdruckkontrollen, Blutzuckertests und Cholesterinmessungen helfen, Risikofaktoren für die erektile Dysfunktion zu identifizieren und zu managen.


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Kurz und bündig: Warum Prostata und sexuelle Funktion untrennbar verbunden sind

Es gibt einen kleinen, aber wichtigen Akteur im männlichen Körper, der eine Schlüsselrolle in unserer Sexualität spielt – die Prostata. 

Ihre Funktionen sind vielfältig und essentiell für deine Gesundheit als Mannes. Das liegt daran, dass sie ein immens wichtiger Bestandteil für unserer männlichen Fortpflanzungsorgane und Harnwege darstellt. 

Hauptfunktionen der Prostata: Von Samenerguss bis Erektionsfähigkeit

  • Sekretion von Prostataflüssigkeit: Die Prostata produziert eine klare, leicht alkalische Flüssigkeit, die einen Teil des Samenergusses (Sperma) ausmacht. Diese Flüssigkeit dient dazu, die Lebensfähigkeit und Beweglichkeit der Spermien zu erhöhen und somit die Befruchtungsfähigkeit zu verbessern.
  • Unterstützung der Ejakulation: Während der Ejakulation kontrahiert sich die Prostata rhythmisch und hilft dabei, das Sperma durch die Harnröhre nach aussen zu befördern. Diese Kontraktionen sind für den Ausschuss des Samenergusses verantwortlich.

Unser Lesetipp: Was tun bei vorzeitigem Samenerguss? 

Regulierung des Harnflusses: Obwohl die Prostata primär eine Rolle in der Fortpflanzung spielt, beeinflusst sie auch den Harnfluss. Sie umgibt einen Teil der Harnröhre, den Kanal, durch den Urin und Sperma den Körper verlassen. Die Gesundheit und Grösse der Prostata können somit direkt den Harnfluss beeinflussen.

Veränderungen in der Grösse und Gesundheit der Prostata können zu einer Reihe von Problemen führen

Die Grösse der Prostata kann mit einer Kastanie verglichen werden und variiert im Laufe des Lebens eines Mannes. Im jüngeren Alter ist sie kleiner, kann aber mit zunehmendem Alter wachsen, was zu einer benignen Prostatahyperplasie (BPH) führen kann.

Drei häufige Problembereiche im Zusammenhang mit der Prostata umfassen benigne Prostatahyperplasie (BPH), Prostatitis und Prostatakrebs. 

Diese Zustände können verschiedene Behandlungsmethoden erfordern, einschliesslich Operationen, und können auch Auswirkungen auf die sexuelle Funktion haben, einschliesslich Erektionsstörungen.

Benigne Prostatahyperplasie (BPH)

  • Definition und Symptome: BPH ist eine gutartige Vergrösserung der Prostata, die den Harnfluss behindern kann. Symptome können häufiges Urinieren, nächtliches Aufwachen zum Urinieren, Schwierigkeiten beim Beginnen des Urinierens und ein Gefühl der unvollständigen Blasenentleerung umfassen.
  • Behandlung: Behandlungsoptionen variieren je nach Schweregrad der Symptome und können Medikamente, minimal-invasive Therapien oder Operationen umfassen. In einigen Fällen, wenn die Symptome schwerwiegend sind und nicht auf andere Behandlungen ansprechen, kann eine operative Entfernung eines Teils der Prostata erforderlich sein.

Prostatitis

  • Definition und Symptome: Prostatitis ist eine Entzündung der Prostata, die akut oder chronisch sein kann. Die Symptome können Schmerzen im Beckenbereich, Schwierigkeiten beim Urinieren, häufiges Urinieren und Schmerzen beim Ejakulieren umfassen.
  • Behandlung: Die Behandlung hängt von der Ursache der Prostatitis ab und kann Antibiotika (bei bakterieller Prostatitis), Schmerzmittel und andere unterstützende Massnahmen umfassen.

Prostatakrebs

  • Risiken und Symptome: Prostatakrebs ist eine der häufigsten Krebsarten bei Männern. Früh erkannt, ist er oft gut behandelbar. Symptome können ähnlich denen der BPH sein, oft gibt es jedoch im Frühstadium keine Symptome.

Behandlung: Die Behandlungsoptionen für Prostatakrebs variieren je nach Stadium und können Überwachung, Operation, Strahlentherapie, Hormontherapie und Chemotherapie umfassen.

Erektionsstörungen nach Prostata-OP 

  • Risiko nach Operationstechnik: Die Wahrscheinlichkeit, postoperativ eine ED zu entwickeln, variiert stark und liegt zwischen 29% und 100%, abhängig von der Operationstechnik und dem Ausmass der Nervenschonung. Bei nervenschonenden Operationstechniken erleben etwa 30 von 100 Männern eine Erektionsstörung
  • Physische Veränderungen: Eine permanente Impotenz nach der Prostatektomie kann zur Verkürzung des Penis führen. Zudem ist eine Verkrümmung des Penis möglich.
  • Orgasmus- und Libidoverlust: Neben der ED können Männer auch Orgasmusstörungen und einen Verlust des sexuellen Verlangens (Libidoverlust) erfahren.
  • Positive Wirkung von Medikamenten: Studien deuten darauf hin, dass die frühzeitige Einnahme von Sildenafil (Viagra®) oder auch Tadalafil (2.5 / 5mg täglich) nach der Operation die Wiederherstellung der sexuellen Funktion verbessern kann.

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Warum ist die Prostata so wichtig für die sexuelle Gesundheit des Mannes?

  • Ein Duo im Rampenlicht: Die Prostata, ein kleines Organ hinter der Blase, ist für die Produktion eines wesentlichen Teils der Samenflüssigkeit zuständig. Sie spielt eine wichtige Rolle für die Fruchtbarkeit und hat somit Bezug auf die Qualität des männlichen Sexlebens. 
  • Ein kritischer Faktor für die männliche Sexualität: Die Gesundheit der Prostata beeinflusst direkt die sexuelle Funktion. Probleme mit der Prostata, wie eine Vergrösserung oder Entzündung, können zu Beeinträchtigungen führen, die von einem verminderten sexuellen Verlangen bis hin zu Erektionsstörungen reichen. 
  • Die Prostata und Erektionen: Aufgrund ihrer Lage und der Verbindung zu wichtigen Nervenbahnen hat die Prostata direkten Einfluss auf die Fähigkeit, eine Erektion zu erlangen und aufrechtzuerhalten. Störungen in diesem Bereich können somit unmittelbar die Erektionsfähigkeit beeinträchtigen. Die Prostata spielt hier eine unterstützende, aber kritische Rolle.
  • Lösungsansätze bei Problemen: Die gute Nachricht ist, dass Prostataerkrankungen behandelbar sind. Die Bandbreite der Therapieoptionen reicht von Medikamenten über chirurgische Eingriffe bis hin zu Anpassungen des Lebensstils. Frühzeitiges Erkennen und Behandeln von Prostataerkrankungen kann nicht nur die sexuelle Funktion verbessern, sondern auch die Lebensqualität insgesamt erhöhen.

Mythen entlarven: Ein nüchterner Blick auf verbreitete Missverständnisse

Mythos 1: Erektionsstörungen sind immer ein Zeichen von Alterung

Realität: Erektionsstörungen können in jedem Alter auftreten und haben viele mögliche Ursachen, darunter Faktoren wie Stress und Angst, physische Probleme, Lebensstilfaktoren und bestimmte Medikamente. Alterung kann zwar das Risiko erhöhen, aber Erektionsprobleme sind keineswegs eine unausweichliche Folge des Älterwerdens.

Mythos 2: Eine Prostata-OP führt unweigerlich zu dauerhaften Erektionsstörungen

Realität: Moderne chirurgische Verfahren zur Behandlung von Prostataerkrankungen sind darauf ausgelegt, die Nerven, die für Erektionen verantwortlich sind, zu schonen. Obwohl ein gewisses Risiko besteht, dass es nach einer Operation zu vorübergehenden oder dauerhaften Erektionsproblemen kommt, gibt es viele Fälle, in denen Männer ihre sexuelle Funktion vollständig zurückerlangen. Der Schlüssel liegt in der Wahl des richtigen chirurgischen Verfahrens und einer sorgfältigen Nachsorge.

Mythos 3: Eine vergrösserte Prostata verursacht immer Erektionsprobleme

Realität: Eine vergrösserte Prostata, auch benigne Prostatahyperplasie (BPH) genannt, führt nicht automatisch zu Erektionsstörungen. Während BPH Harnwegssymptome wie häufiges Urinieren verursachen kann, ist der direkte Zusammenhang mit der Erektionsfähigkeit komplexer und nicht unvermeidlich. Behandlungen für BPH und Erektionsstörungen müssen daher individuell angepasst werden.

Mythos 4: Erektionsprobleme sind rein psychisch

Realität: Obwohl psychische Faktoren wie Angst, Stress und Depressionen Erektionsstörungen beeinflussen können, gibt es oft auch eine physische Komponente. Erkrankungen wie Diabetes, Herzerkrankungen und hoher Blutdruck können die Blutgefässe und Nerven beeinträchtigen, die für eine Erektion notwendig sind. Eine ganzheitliche Betrachtung, die sowohl psychische als auch physische Aspekte berücksichtigt, ist für die Behandlung essentiell.

Mythos 5: Testosteronmangel ist der Hauptgrund für Erektionsstörungen

Realität: Während ein niedriger Testosteronspiegel tatsächlich Einfluss auf die Libido und in einigen Fällen auf die Erektionsfähigkeit haben kann, ist er nicht der alleinige Grund für Erektionsstörungen. Viele Faktoren, darunter die Blutgefässgesundheit, die Nervenfunktionen, Medikamente und psychische Zustände, spielen eine Rolle. 

Mythos 6: Nur ältere Männer brauchen sich um ihre Prostata zu kümmern

Realität: Obwohl Prostataerkrankungen, einschliesslich Prostatakrebs, häufiger bei älteren Männern auftreten, ist es wichtig, dass Männer aller Altersgruppen ein Bewusstsein für ihre Prostatagesundheit entwickeln. Regelmässige Vorsorgeuntersuchungen und ein gesunder Lebensstil können dazu beitragen, Risiken zu minimieren und frühzeitig auf mögliche Probleme hinzuweisen.

Mythos 7: Die Behandlung von Prostataerkrankungen ist immer invasiv und risikoreich

Realität: Die medizinische Wissenschaft hat in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte in der Behandlung von Prostataerkrankungen gemacht. Es gibt eine Vielzahl von Behandlungsmöglichkeiten, die von Medikamenten über minimal-invasive Eingriffe bis hin zu fortschrittlichen chirurgischen Techniken reichen. Viele dieser Behandlungen bieten effektive Lösungen mit minimiertem Risiko und reduzierter Erholungszeit.

Gut zu wissen:

Eine australische Studie hat herausgefunden, dass körperliche Aktivität eine signifikante Verbesserung der erektilen Dysfunktion (ED) bei Männern nach einer Prostatakrebsbehandlung bewirken kann. Trotz fortschrittlicher, nervenschonender Operationstechniken leiden viele Männer nach einer radikalen Prostatektomie oder Bestrahlung unter ED, mit möglichen zusätzlichen Symptomen wie Penisverkürzung, Verkrümmung, Orgasmusstörungen und Libidoverlust. 

Diese Studie, vorgestellt auf dem ASCO-Meeting 2023, zeigte, dass ein angeleitetes Kraft- und Ausdauertraining die sexuelle Funktion und Zufriedenheit stärker verbesserte als die übliche Behandlung mit Medikamenten, mechanischen Erektionshilfen oder Beckenbodentraining. Die körperliche Fitness, Muskelkraft und die Verhinderung von Körperfettzunahme wurden ebenfalls durch das Training verbessert, während psychosexuelle Selbstmanagementstrategien keinen zusätzlichen Nutzen zeigten. 

Unser Lesetipp: Potenz steigern durch Sport und Übungen

Prostata und Erektionsprobleme - welche Behandlungsmethoden gibt es? 

Die Behandlung von Prostataerkrankungen und Erektionsstörungen hat in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte gemacht. Moderne Behandlungsansätze reichen von medikamentösen Therapien über minimal-invasive Eingriffe bis hin zu fortschrittlichen chirurgischen Techniken. 

Natürlich muss dir klar sein, dass eine medizinische Behandlung medizinische Unterstützung erfordert. Jede Behandlungsmethode hat individuelle Vor- und Nachteile, die du immer abklären solltest. Viele der Behandlungsmethoden können auch erst eingesetzt werden, wenn eine Diagnose gestellt wurde, damit die optimale Eignung festgestellt werden kann.


BeschreibungWirkungIndikation
Medikamentöse TherapieInkludiert Alpha-Blocker, 5-Alpha-Reduktase-Hemmer, PDE5-Inhibitoren, Hormontherapien.Entspannt die Muskeln, verbessert den Urinfluss, fördert die Erektion.BPH, Erektionsstörungen
Transurethrale Resektion der Prostata (TURP)Entfernung des Prostatagewebes durch die Harnröhre.Verbessert den Urinfluss, reduziert Symptome der BPH.Moderate bis schwere BPH
Prostata-Arterien-EmbolisationMinimiert die Blutzufuhr zur Prostata, um deren Grösse zu reduzieren.Verringert Symptome der BPH ohne chirurgischen Eingriff.BPH, wenn Operation riskant ist
Roboterassistierte ProstatektomieVerwendung eines Roboters für präzisere chirurgische Eingriffe mit dem Ziel, die Prostata zu entfernen oder zu reduzieren.Entfernt Prostatakrebs oder vergrössertes Gewebe, potenziell nervenschonend.Prostatakrebs, grosse BPH
StosswellentherapieNiedrigintensive Stosswellen zur Förderung der Blutzirkulation im Penis.Verbessert die Erektionsfähigkeit durch Neubildung von Blutgefässen.Erektionsstörungen
InjektionstherapieDirekte Injektionen in den Penis zur Förderung der Erektion.Verursacht eine Erektion durch Erweiterung der Blutgefässe.Erektionsstörungen, wenn PDE5-Inhibitoren versagen
PenisimplantateChirurgische Einsetzung von Geräten in den Penis, um eine Erektion zu ermöglichen.Ermöglicht kontrollierbare und dauerhafte Lösungen für Erektionsstörungen.Schwerwiegende Erektionsstörungen
LebensstiländerungenUmfasst Diät, Bewegung, Gewichtsmanagement, Raucherentwöhnung.Verbessert die allgemeine und urogenitale Gesundheit, kann Symptome von BPH und ED reduzieren.BPH, Erektionsstörungen, allgemeine Prävention

Erektionsstörung und Prostata - sind Medikamente als Behandlungsmethode geeignet?

Medikamente sind eine wesentliche Säule in der Behandlung von Prostataerkrankungen und Erektionsstörungen. Sie bieten oft eine erste, nicht-invasive Behandlungsoption. 

Falls du demnach Schwierigkeiten mit Prostatabeschwerden oder Erektionsproblemen erlebst, ist es wichtig zu wissen, dass Medikamente wie PDE5-Inhibitoren – darunter Sildenafil (Viagra®) und Tadalafil (Cialis®) – eine erste Behandlungsoption darstellen können.

Allerdings stehen diese Medikamente nicht einfach so zur Verfügung; sie sind an eine fachärztliche Diagnose gebunden. Bevor du solche Medikamente in Anspruch nehmen kannst, muss ein Arzt feststellen, ob sie für deine spezielle Situation geeignet und sicher sind. Dieser Schritt ist entscheidend, da es bestimmte Gesundheitszustände oder Medikamenteninteraktionen gibt, die die Verwendung dieser Präparate ausschliessen könnten. 

Ein offenes Gespräch mit deinem Arzt kann klären, ob diese Behandlungsoptionen für dich in Frage kommen und wie du am besten vorgehen solltest, um deine Gesundheit und Lebensqualität zu verbessern.


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Für Prostataerkrankungen wie die benigne Prostatahyperplasie (BPH) können Alpha-Blocker und 5-Alpha-Reduktase-Hemmer Symptome lindern, indem sie die Muskelspannung in der Prostata und Blase reduzieren bzw. die Hormonwirkung modifizieren, die zum Prostatawachstum beiträgt.

Medikamentöse Therapien bieten den Vorteil, dass sie weniger invasiv sind und oft schnell Linderung bringen. Allerdings sind sie nicht für jeden Patienten geeignet und können Nebenwirkungen haben. Die Entscheidung für Medikamente als Behandlungsoption sollte daher immer in Absprache mit einem Facharzt und unter Berücksichtigung der individuellen Gesundheitssituation des Patienten getroffen werden.

Gut zu wissen:

Eine US-Studie, veröffentlicht im Fachmagazin Cancer der Amerikanischen Krebsgesellschaft, hat gezeigt, dass eine pflanzliche Ernährung positive Effekte auf die sexuelle Funktion und die Gesundheit des Harntrakts nach Prostatakrebsbehandlungen wie radikaler Prostatektomie oder Strahlentherapie haben kann. Trotz der Fortschritte in nervenschonenden Operationstechniken sind erektile Dysfunktion und Inkontinenz häufige Nebenwirkungen dieser Therapien. 

Die Studie, durchgeführt von Forschenden der NYU Grossman School of Medicine und der T.H. Chan School of Public Health analysierte Daten von über 3’500 Männern, die an Prostatakrebs erkrankt waren. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Männer, die sich überwiegend pflanzlich ernähren und den Konsum von Fleisch, Milch und Milchprodukten begrenzen, eine bessere sexuelle Funktion und weniger Probleme mit dem Harntrakt erleben.

Wie die Prostata die Erektile Dysfunktion beeinflussen kann 

  • Hormonelle Regulation: Die Prostata ist für die Umwandlung von Testosteron in Dihydrotestosteron (DHT) zuständig, ein Prozess, der mehr Einfluss auf dein Sexualleben hat, als uns Männern klar ist. Störungen in diesem empfindlichen Hormongleichgewicht, sei es durch Prostataleiden oder andere Ursachen, können sich direkt auf deine Libido und deine Fähigkeit, eine Erektion zu bekommen und zu halten, auswirken. 

Hier sei noch einmal darauf hingewiesen, wie wichtig Vorsorgeuntersuchungen sind! 

  • Nervenversorgung: Die Prostata spielt nicht nur hormonell eine Schlüsselrolle. Sie ist auch ein Knotenpunkt für die Nervenbahnen, die durch dein Becken ziehen – Nerven, die Signale für den Beginn einer Erektion geben. Wenn diese Nerven durch Entzündungen, operative Eingriffe oder Verletzungen beeinträchtigt werden, kann das die Harmonie stören und zu Schwierigkeiten führen, eine Erektion zu erzielen.
  • Blutzirkulation: Zudem ist die Blutzirkulation ein nicht zu unterschätzender Faktor. Bedingungen wie die benigne Prostatahyperplasie (BPH), die für eine vergrösserte Prostata steht, erhöhen den Druck auf die Harnröhre und die umliegenden Blutgefässe. Dieser zusätzliche Druck kann die Blutzufuhr dorthin, wo sie am meisten benötigt wird, einschränken und damit deine Erektionsfähigkeit beeinträchtigen. Jeder dieser Faktoren – hormonelle Balance, Nervengesundheit und Blutzirkulation – spielt eine entscheidende Rolle in deinem sexuellen Wohlbefinden.

Vorsorge als Priorität: Tipps und Tricks bei Prostata-Problemen und Erektionsstörungen

Um deine Lebensqualität zu bewahren und gesundheitliche Risiken zu minimieren, ist es entscheidend, auf die Vorsorge und Früherkennung von Prostataerkrankungen zu achten und aktiv Massnahmen gegen Erektionsstörungen zu ergreifen. 

Hier sind einige handfeste Tipps und Strategien, mit denen du deine Prostata gesund halten und Erektionsprobleme vermeiden kannst:

Deine Prostata gesund halten: Vorbeugung als Schlüssel

  • Regelmässige Checks: Sobald du ein bestimmtes Alter erreichst, sind regelmässige Vorsorgeuntersuchungen unerlässlich. Die digitale rektale Untersuchung und der PSA-Test helfen, den Zustand deiner Prostata im Auge zu behalten.
  • Iss gesund: Eine Ernährung, die reich an Obst, Gemüse und Ballaststoffen ist, kann dein Risiko für Prostataerkrankungen senken. Besonders Tomaten und Kreuzblütler wie Brokkoli und Grünkohl sind zu empfehlen.
  • Bleib in Bewegung: Regelmässige Bewegung und ein gesundes Körpergewicht spielen eine grosse Rolle bei der Reduzierung des Risikos für Prostataerkrankungen und Erektionsstörungen.
  • Vermeide Rauchen und viel Alkohol: Diese Gewohnheiten können das Risiko für Prostataerkrankungen erhöhen und deine Erektionsfähigkeit schwächen.
  • Stress reduzieren: Chronischer Stress wirkt sich negativ auf deine Prostata und deine Fähigkeit zur Erektion aus. Entspannungstechniken und ein ausgeglichener Lebensstil können helfen, Stress zu mindern.

Erektionsstörungen vorbeugen: Was du tun kannst

  • Aktiv bleiben: Sport, besonders solcher, der den Beckenboden stärkt, verbessert die Blutzirkulation und fördert somit die Erektionsfähigkeit.
  • Ernähre dich herzgesund: Eine Ernährung, die reich an Vitaminen, Mineralstoffen und Omega-3-Fettsäuren ist, unterstützt nicht nur dein Herz, sondern auch deine Erektionsfähigkeit.
  • Risikofaktoren meiden: Aufhören zu rauchen und den Alkoholkonsum einschränken sind wichtige Schritte, um Erektionsstörungen vorzubeugen.
  • Suche bei Bedarf Rat: Bei ersten Anzeichen von Erektionsstörungen solltest du nicht zögern, medizinische Beratung in Anspruch zu nehmen. Früherkennung und Behandlung können entscheidend sein.

FAQ: Prostata-Probleme und Erektionsstörungen

Können Prostata-Probleme Erektionsstörungen verursachen?

Ja, Prostata-Probleme, insbesondere eine vergrösserte Prostata (benigne Prostatahyperplasie oder BPH), können zu Erektionsstörungen führen. Die Prostata ist eng mit dem Netzwerk der pelvinen Nerven verbunden, und eine Vergrösserung kann Druck auf diese Nerven und die umliegenden Blutgefässe ausüben, was die Erektionsfähigkeit beeinträchtigen kann.

Ist es üblich, nach einer Prostata-OP an Erektionsstörungen zu leiden?

Ja, es ist möglich, nach einer Prostata-Operation an Erektionsstörungen zu leiden. Abhängig von der Art der Operation und dem Ausmass des Eingriffs können die Nerven, die für die Auslösung einer Erektion zuständig sind, beschädigt werden. Die Wahrscheinlichkeit von Erektionsstörungen variiert je nach Operationstechnik und individuellen Faktoren.

Wie lange können Erektionsstörungen nach einer Prostata-OP andauern?

Die Dauer von Erektionsstörungen nach einer Prostata-OP kann variieren. Bei einigen Männern verbessert sich die Erektionsfähigkeit innerhalb weniger Monate, während es bei anderen länger dauern kann. In einigen Fällen können die Störungen auch dauerhaft sein. Rehabilitative Therapien und Medikamente können helfen, die Funktion zu verbessern.

Können Erektionsstörungen durch eine vergrösserte Prostata behandelt werden?

Ja, Erektionsstörungen, die durch eine vergrösserte Prostata verursacht werden, können oft behandelt werden. Behandlungen können Medikamente, die den Blutfluss zum Penis verbessern (wie PDE5-Inhibitoren), sowie Massnahmen zur Behandlung der zugrunde liegenden Prostataerkrankung umfassen.

Welche Rolle spielt die Prostata bei der erektilen Dysfunktion?

Die Prostata spielt eine indirekte Rolle bei der erektilen Funktion durch ihre Nähe zu den Nerven und Blutgefässen, die für die Erektion wichtig sind. Prostataerkrankungen können diese Strukturen beeinträchtigen und so zu erektiler Dysfunktion führen.

Gibt es einen Zusammenhang zwischen Prostataerkrankungen und Erektionsproblemen?

Ja, es gibt einen Zusammenhang. Prostataerkrankungen können auf verschiedene Weise Erektionsprobleme verursachen oder verschlimmern, sei es durch mechanischen Druck, Nervenschäden oder durch die psychischen Auswirkungen der Erkrankung.

Was kann ich tun, um Prostata-Probleme und damit verbundene Erektionsstörungen zu vermeiden?

Präventive Massnahmen umfassen eine gesunde Lebensweise mit ausgewogener Ernährung, regelmässiger Bewegung, Vermeidung von Rauchen und übermässigem Alkoholkonsum sowie Stressmanagement. Regelmässige Vorsorgeuntersuchungen sind ebenfalls wichtig, um Prostata-Probleme frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Quellen:

https://acsjournals.onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/cncr.35172

https://karger.com/books/book/1967/chapter-abstract/5690202/Kapitel-16-Storungen-der-erektilen-Potenz-nach?redirectedFrom=fulltext

https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/abstract/10.1055/s-0031-1277944

https://link.springer.com/article/10.1007/s00066-013-0385-3

Wichtiger Hinweis

Dieser Ratgeber-Artikel fällt in einen medizinischen Themenbereich. Bitte beachte, dass es sich hierbei möglicherweise um eine medizinische Indikation handelt, die einer ärztlichen Diagnose bedarf. Bei der Beurteilung möglicher Therapien sollte folgendes immer beachtet werden:

  • Es gibt sowohl medikamentöse, wie auch nicht-medikamentöse und digitale Behandlungen - Die Auflistungen und Erklärungen dieses Artikels sind nicht abschliessend und ersetzen keinesfalls das Gespräch mit deinem Arzt oder Apotheker
  • Für eine effektive Therapie brauchst du eine ärztliche Diagnose, welche mögliche Ursachen der Erkrankung ganzheitlich betrachten und eine individuelle Behandlungsempfehlung beinhaltet, die auch mögliche Vor- oder Begleiterkrankungen, Allergien und Nebenwirkungen mit anderen Medikamenten berücksichtigt.
  • Es ist wichtig, dass du dich ausreichend über die Einnahme, Wirkungsweise und mögliche Risiken und Nebenwirkungen anhand offizieller Packungsbeilagen der Produkte informierst. Folge in jedem Fall den Anweisungen deines Arztes und/oder deines Apothekers

Dieser Artikel geht auf Grund seiner begrenzten Länge nur auf einen Teilbereich der relevanten Information ein. Sprich mit einem Arzt und informiere dich umfassend, bevor du eine Behandlung startest.