Erektile Dysfunktion

Harnwegsinfektion: Das muss jeder wissen!

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Harnwegsinfektion: Das muss jeder wissen!

Der Begriff "Harnwegsinfektionen" (UTIs) erweckt oft ein Gefühl der Alltäglichkeit, als ob wir über etwas so häufiges wie eine gewöhnliche Erkältung sprechen würden. Tatsächlich sind Harnwegsinfektionen weit verbreitet und treffen jedes Jahr Millionen von Menschen auf der ganzen Welt. 

Doch aufgepasst: Hinter ihrer scheinbar einfachen Natur verbergen sich jedoch eine Reihe von Komplikationen und starke Auswirkungen auf deine Gesundheit und Lebensqualität. Wir helfen dir, die verschiedenen Symptome zu verstehen und erklären dir, worauf du achten musst:

Das Wichtigste in Kürze

  • Definition: Eine Harnwegsinfektion (HWI) ist eine Entzündung eines oder mehrerer Teile des Harntrakts, häufig verursacht durch Bakterien.
  • Häufige Symptome: Brennen beim Wasserlassen, trüber oder blutiger Urin, häufiger Harndrang und Unterleibsschmerzen.
  • Ursache: Meistens durch das Bakterium Escherichia coli (E. coli), das natürlich im Darm vorkommt.
  • Risikofaktoren: Geschlechtsverkehr, Harnverhalt, Schwangerschaft, Menopause und bestimmte medizinische Zustände können das Risiko erhöhen.

Was ist eine Harnwegsinfektion? 

Eine Harnwegsinfektion (UTI) ist eine bakterielle Infektion, die überall im Harntrakt auftritt, also auch in den Nieren, Harnleitern, der Blase und der Harnröhre. 


Wie kommt es zu einer Harnwegsinfektion? 

Die typische Geschichte einer Harnwegsinfektion beginnt damit, dass Bakterien, meist E. coli aus dem Magen-Darm-Trakt, in die Harnwege gelangen. 

Die Bakterien sind an sich harmlos, wenn sie sich im Darm aufhalten, doch sobald sie in die Harnwege gelangen, beginnt ein dramatischer Konflikt. Hier, weit entfernt von ihrer natürlichen Umgebung, greifen diese Mikroorganismen die Schleimhäute an und lösen Entzündungen aus. 

Diese Bakterien dringen durch die Harnröhre ein und können sich ihren Weg nach oben bahnen und möglicherweise bis zu den Nieren vordringen. Wenn sie sich vermehren, verursachen sie Entzündungen und typische Symptome wie Schmerzen beim Wasserlassen, häufigem Harndrang und trüben oder übel riechenden Urin.

Die Harnwegsinfektion manifestiert sich durch eine Reihe von Symptomen, zu denen unter anderem gehören:

  • Brennen oder Schmerzen beim Wasserlassen
  • Ein ständiges Gefühl, dass man zur Toilette muss, auch wenn man gerade war
  • Trüber, dunkler oder stark riechender Urin
  • Schmerzen im Unterbauch
  • Bei schwerwiegenderen Infektionen können Fieber, Schüttelfrost und Rückenschmerzen und Nierenschmerzen auftreten.


Die Gesundheitsrisiken

Harnwegsinfekte können sich zu ernsthaften Gesundheitsproblemen auswachsen, wenn sie unbehandelt bleiben. Unbeachtete oder wiederkehrende Harnwegsinfekte können zu Hochrisikokrankheiten wie Niereninfektionen und in einigen extremen Fällen zu Sepsis oder Nierenversagen führen - deshalb empfehlen wir dir umgehend eine ärztliche Untersuchung, wenn du eine Harnwegsinfektion vermutest. 

Gut zu wissen: Ist eine Harnwegsinfektion ansteckend? 

HWIs selbst werden im Allgemeinen nicht als ansteckend betrachtet und werden nicht von Person zu Person übertragen wie Erkältungen oder Grippe. Das bedeutet, dass der direkte Kontakt mit einer Person, die an einer HWI leidet, nicht ausreicht, um die Infektion zu übertragen.


  • Bakterielle Übertragung: Während die HWI selbst nicht ansteckend ist, können die Bakterien, die die Infektion verursachen (z. B. E. coli), durch Geschlechtsverkehr übertragen werden. Das bedeutet, dass eine Person, die Träger dieser Bakterien ist, sie potenziell auf einen Partner übertragen kann, was das Risiko einer HWI für diesen Partner erhöhen kann.

Tipps und Tricks zur Vorbeugung von Harnwegsinfektionen

Chronische Harnwegsinfektionen können das tägliche Leben erheblich beeinträchtigen. Daher ist die Vorbeugung dieser Infektionen von entscheidender Bedeutung, um die Lebensqualität aufrechtzuerhalten und den Einsatz von Medikamenten zu minimieren.


1. Häufiges Wasserlassen

  • Warum es hilft: Durch regelmässiges Wasserlassen kann der Harntrakt von Bakterien befreit werden, bevor sie sich festsetzen und vermehren können. Dies reduziert das Risiko, dass sich eine Infektion entwickelt oder wiederholt.
  • Besonderer Hinweis: Es ist besonders wichtig, nach dem Geschlechtsverkehr zu urinieren. Während des Geschlechtsverkehrs können Bakterien näher an die Harnröhre gelangen, und das Wasserlassen danach kann dazu beitragen, sie aus dem System zu spülen.


2. Ausreichende Flüssigkeitsaufnahme

  • Warum es hilft: Das Trinken von viel Wasser erhöht die Menge an Urin, die durch den Harntrakt fliesst, was dabei hilft, Bakterien auszuspülen. Gut hydratisiert zu bleiben, kann die Wahrscheinlichkeit von HWIs reduzieren.
  • Empfehlung: Es ist ratsam, mindestens 8 Gläser Wasser pro Tag zu trinken, aber dies kann je nach individuellen Bedürfnissen variieren. Das Ziel sollte sein, einen klaren oder hellgelben Urin zu haben, was ein Zeichen für eine gute Hydratation ist.


3. Vermeidung von Produkten, welche den Genitalbereich irritieren

  • Warum es hilft: Bestimmte Produkte können das empfindliche Gleichgewicht der Mikroflora im Genitalbereich stören und die Harnröhre reizen. Dies kann das Risiko einer Infektion erhöhen.
  • Was zu vermeiden ist: Duschgels, Sprays, Pulver und andere Produkte, die Parfüms oder potenziell reizende Inhaltsstoffe enthalten, sollten vermieden werden. Es ist ratsam, Produkte zu wählen, die als "sanft" oder "für den täglichen Gebrauch" gekennzeichnet sind und keine aggressiven Chemikalien enthalten.


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Zusätzlich zu diesen Massnahmen ist es wichtig, auf persönliche Hygiene zu achten, insbesondere im Genitalbereich, um das Risiko von Harnwegsinfektionen weiter zu reduzieren. Dies beinhaltet das korrekte Abwischen von vorne nach hinten nach dem Toilettengang, das Tragen von atmungsaktiver Unterwäsche und das regelmässige Wechseln von Tampons oder Binden während der Menstruation.

Harnwegsinfektionen bei Männern: Auswirkungen auf die Sexualität

Die Frage, was Sexualität mit einer Harnwegsinfektion zu tun hat, ist nicht ohne Grund eine der meist gestellten Online-Fragen zu diesem Thema. Die Anatomie des männlichen Harntrakts macht es Bakterien schwerer, in die Blase zu gelangen, weshalb Harnwegsinfektionen bei Männern seltener sind. Wenn jedoch ein Mann eine solche entwickelt, kann dies auf ernste Ursachen hindeuten und sollte nicht ignoriert werden.

Symptome einer Harnwegsinfektion, die du womöglich erkennst:

  • Häufiges Wasserlassen
  • Schmerzhaftes Wasserlassen
  • Unterleibsbeschwerden
  • Trüber oder blutiger Urin

Mögliche Auswirkung auf deine sexuelle Aktivität

  • Schmerzen und Unbehagen: Die Symptome können die sexuelle Aktivität unangenehm oder schmerzhaft machen.
  • Verminderte Libido: Das allgemeine Unbehagen kann das sexuelle Verlangen verringern.
  • Erektile Funktion: Obwohl Harnwegsinfektionen nicht direkt mit Erektionsstörungen in Verbindung gebracht werden, können die Schmerzen und der Stress das Erreichen und Aufrechterhalten einer Erektion erschweren.

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Ursachen der Harnwegsinfektion: Wieso steht sie mit der Sexualität in Verbindung? 

  • Sexuelle Stellungen: Bestimmte Sexualpositionen können das Risiko einer Harnwegsinfektion erhöhen, da Bakterien in die Harnröhre gelangen.
  • Mehrere Partner: Wenn du mehrere Sexualpartner hast, kann sich das Risiko einer Harnwegsinfektion durch den Kontakt mit verschiedenen Bakterienarten erhöhen.
  • Analsex: Dies birgt ein höheres Risiko, Bakterien in die Harnröhre einzuschleusen, was zu Harnwegsinfektionen führen kann.
  • Geschlechtsverkehr: Während des Geschlechtsverkehrs können Bakterien, insbesondere E. coli, in die männliche Harnröhre gelangen und eine Infektion verursachen.
  • Prostatitis: Dies ist eine Entzündung der Prostata, die durch eine bakterielle Infektion verursacht werden kann. Eine infizierte oder entzündete Prostata kann das Risiko einer nachfolgenden HWI erhöhen.
  • Sexuell übertragbare Infektionen (STIs): Einige STIs, wie Chlamydien oder Gonorrhoe, können Symptome hervorrufen, die denen einer HWI ähneln, wie Brennen beim Wasserlassen und Ausfluss.

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Behandlung und ihre Auswirkung auf die Sexualität

  • Diagnose: In erster Linie muss eine klare Diagnose für eine Harnwegsinfektion durch einen Arzt festgestellt werden - erst die Diagnose ermöglicht eine effektive Behandlung.
  • Medikamentöse Behandlung: Bei einer nachgewiesenen Harnwegsinfektion verordnen Ärzte oftmals Antibiotika. Die Dauer der Therapie kann dabei sehr unterschiedlich sein.
  • Sexuelle Abstinenz: Oft wird empfohlen, während der Behandlung einer Harnwegsinfektion auf sexuelle Aktivitäten zu verzichten, um eine Verschlimmerung und Ausbreitung der Infektion zu verhindern.


Prävention und sexuelle Gesundheit

  • Urinieren nach dem Sex: Ähnlich wie Frauen wird auch Männern empfohlen, nach dem Sex bald zu urinieren, um Bakterien, die in die Harnröhre eingedrungen sein könnten, auszuspülen.
  • Schutz: Die Verwendung von Kondomen kann das Risiko von Harnwegsinfektionen verringern, indem sie den Austausch von Bakterien einschränkt.
  • Flüssigkeitszufuhr: Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr kann helfen, das Harnsystem zu spülen und das Infektionsrisiko zu verringern.

Dauer: Wie lange hält eine Harnwegsinfektion an? 

Die Dauer einer Harnwegsinfektion (HWI) kann je nach Schwere der Infektion, dem betroffenen Bereich des Harntrakts und der Behandlung variieren.

1. Unkomplizierte Harnwegsinfektionen

  • Dauer: Bei unkomplizierten HWIs, die hauptsächlich Frauen betreffen und die Blase betreffen (Zystitis), können die Symptome nach 1-2 Tagen Antibiotika-Behandlung gelindert werden. In der Regel klingen die Symptome innerhalb von 3-7 Tagen vollständig ab. 
  • Behandlung: Der Arzt wird in der Regel ein kurzes Antibiotika-Regime von 3-5 Tagen verschreiben. Es ist wichtig, die gesamte Antibiotika-Kur zu beenden, auch wenn sich die Symptome bereits verbessert haben, um sicherzustellen, dass alle Bakterien abgetötet werden. 

Wichtiger Hinweis: Bei vorzeitigem Therapieabbruch kann es in einzelnen Fällen zu Resistenzen d.h. zur Gewöhnung der Bakterien an das Antibiotikum kommen. Es wirkt dann nicht mehr gleich gut wie am Anfang.

2. Komplizierte Harnwegsinfektionen

  • Dauer: Komplizierte HWIs können Männer, Frauen und Menschen mit anatomischen oder funktionellen Anomalien des Harntrakts betreffen. Diese Art von Infektionen kann länger dauern, manchmal mehrere Wochen, je nach zugrunde liegender Ursache.
  • Behandlung: Ein längeres Antibiotika-Regime von 7-14 Tagen oder sogar länger kann erforderlich sein. Bei wiederholten Infektionen oder wenn die Infektion durch eine Blockade (z.B. einen Stein im Harntrakt) verursacht wird, sind weitere Untersuchungen und eine andere Behandlungsstrategie erforderlich.

3. Niereninfektionen (Pyelonephritis)

  • Dauer: Eine Niereninfektion ist ernster und kann länger anhalten. Die Symptome können sich nach einigen Tagen Antibiotika-Behandlung verbessern, aber die gesamte Behandlungsdauer kann bis zu 14 Tage oder länger betragen.
  • Behandlung: Hospitalisierung kann erforderlich sein, insbesondere wenn die Symptome schwerwiegend sind oder wenn der Patient nicht oral eingenommene Medikamente behalten kann. Intravenöse Antibiotika können in Frage kommen und verabreicht werden.

Es ist wichtig zu betonen, dass, obwohl viele HWIs mit Antibiotika behandelt werden, die 

Wahl des Medikaments und die Dauer der Behandlung vom spezifischen Erreger der Infektion und der medizinischen Vorgeschichte abhängen können. 

Ein Arzt sollte konsultiert werden, um die richtige Diagnose zu stellen und den besten Behandlungsplan zu empfehlen. Es ist ebenso wichtig, bei anhaltenden oder wiederkehrenden Symptomen erneut medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Wo deine Harnwegsinfektionen entstehen kann: Blase, Harnröhre, Nieren

Der Harntrakt ist ein biologisches Wunderwerk, das dafür verantwortlich ist, Abfallprodukte aus dem Blut zu filtern, um Urin zu produzieren. Dieses System beginnt in den Nieren, wo das Blut gefiltert wird, um Abfallstoffe und überschüssige Substanzen wie Wasser, Salze und Elektrolyte zu entfernen. 

Die gefilterte Flüssigkeit gelangt dann durch die Harnleiter in die Blase, die den Urin speichert, bis es Zeit für die Ausscheidung ist. Schliesslich verlässt der Urin den Körper über die Harnröhre. Auf diesem Weg können Komplikationen entstehen - häufig, doch nicht immer, durch Bakterien. 

  • Die Blase: Die Blase ist oft der Hauptentstehungpunkt für Harnwegsinfektionen. Sie befindet sich im unteren Teil des Unterleibs und dient als Speicher für den Urin. Bakterien, die in die Harnwege eindringen, siedeln sich normalerweise zuerst in der Blase an und führen zu einer so genannten Zystitis, einer Art von Harnwegsinfektion, die in der Blase lokalisiert ist. Zu den Symptomen gehören häufiger Harndrang und schmerzhaftes Wasserlassen.
  • Die Harnröhre: Die Harnröhre ist der Ausgangsweg für den Urin. Infektionen hier werden als Urethritis bezeichnet. Sie ist oft die erste Eintrittspforte für Bakterien und ist bei Frauen aufgrund ihrer kürzeren Länge im Vergleich zu Männern besonders anfällig. Eine Harnröhrenentzündung kann ein brennendes Gefühl beim Wasserlassen und Ausfluss verursachen.
  • Die Nieren: Niereninfektionen - auch bekannt als Pyelonephritis - sind zwar weniger häufig, aber eine ernstere Form der Harnwegsinfektion. Die Bakterien können von der Blase über die Harnleiter bis in die Nieren aufsteigen. Dies kann zu Symptomen wie Fieber, Rückenschmerzen und sogar zu systemischen Erkrankungen führen. Da die Nieren für die Filterung des Blutes und die Aufrechterhaltung der Homöostase wichtig sind, sind Infektionen in diesem Bereich besonders besorgniserregend und erfordern sofortige 

Die verschiedenen Arten von Harnwegsinfektionen

Harnwegsinfektionen (UTIs) sind keine einheitliche Erkrankung. Sie treten an verschiedenen Stellen des Harntrakts auf und haben jeweils ihre eigenen Symptome, Komplikationen und Behandlungsmethoden. Prävention. Hier ist ein detaillierter Blick auf die Hauptkategorien: Zystitis, Urethritis und Pyelonephritis.

1. Zystitis - Blaseninfektion

  • Definition: Zystitis ist eine Infektion der Blase, die durch das Eindringen von Bakterien verursacht wird, meist aus dem Darmbereich.
  • Symptome: Zu den Hauptbeschwerden gehören ein ständiger Harndrang, auch wenn die Blase kaum gefüllt ist, Schmerzen oder Brennen beim Wasserlassen und ein unangenehmer Geruch des Urins. Der Urin kann auch trüb oder blutig sein.
  • Ursachen: Die Infektion wird in den meisten Fällen durch Escherichia coli (E. coli) Bakterien verursacht, kann aber auch durch andere Bakterien, Viren oder Pilze hervorgerufen werden.

2. Urethritis - Harnröhrenentzündung

  • Definition: Urethritis bezeichnet eine Entzündung der Harnröhre, dem Kanal, der den Urin von der Blase nach aussen leitet.
  • Symptome: Neben einem brennenden Gefühl beim Wasserlassen kann es zu Juckreiz und einem klaren oder trüben Ausfluss aus der Harnröhre kommen. Bei Männern kann dieser Ausfluss aus dem Penis kommen, während Frauen ihn möglicherweise in ihrer Unterwäsche bemerken.
  • Ursachen: Während Bakterien eine häufige Ursache sind, können auch sexuell übertragbare Infektionen, wie Gonorrhoe oder Chlamydien, Urethritis verursachen.

3. Pyelonephritis - Niereninfektion

  • Definition: Pyelonephritis ist eine Infektion eines oder beider Nieren. Es handelt sich um eine ernsthafte Erkrankung, die sofortige ärztliche Behandlung erfordert.
  • Symptome: Zu den Symptomen gehören starker Rückenschmerz oder Schmerz in der Flanke, hohes Fieber, Schüttelfrost, Übelkeit und Erbrechen. In einigen Fällen kann auch der Urin trüb sein oder ungewöhnlich riechen.
  • Ursachen: Die Infektion entsteht in der Regel, wenn Bakterien aus der Blase über die Harnleiter in die Nieren aufsteigen. Es kann auch durch eine Blutinfektion verursacht werden, bei der Bakterien ins Blut gelangen und sich in den Nieren ansiedeln.

Was, wenn die Harnwegsinfektion chronisch wird? 

Im Gegensatz zu einer normalen Harnwegsinfektion (UTI), die mit einer Behandlung abklingt, ist eine chronische Harnwegsinfektion eine hartnäckige und komplizierte Erkrankung. Dabei handelt es sich um wiederkehrende oder andauernde Infektionen, die entweder mit der ersten Behandlung nicht abklingen oder trotz Behandlung immer wieder auftreten. Um als chronisch zu gelten, müssen Harnwegsinfektionen in der Regel mehr als zwei oder drei Mal innerhalb eines Jahres auftreten.

  • Wiederkehrende Harnwegsinfektionen: Das sind neue Infektionen, die auftreten, nachdem eine Person behandelt wurde und sich von einer früheren Harnwegsinfektion erholt hat.
  • Rückfall einer Harnwegsinfektion: Sie werden durch denselben Bakterienstamm verursacht, der eine frühere Infektion verursacht hat, und deuten darauf hin, dass die erste Behandlung die Bakterien nicht vollständig beseitigt hat.


Mehrere Faktoren können dazu beitragen, dass eine Harnwegsinfektion chronisch wird:

  • Unvollständige Behandlung der ersten Harnwegsinfektion
  • Antibiotikaresistenz
  • Anatomische oder funktionelle Anomalien des Harntrakts
  • Hormonelle Veränderungen, insbesondere bei Frauen nach den Wechseljahren
  • Immungeschwächte Erkrankungen, wie z. B. Diabetes


Chronische Harnwegsinfektionen erfordern strengere diagnostische Verfahren, die oft Folgendes beinhalten:

  • Urinkulturtests zur Identifizierung der Bakterien
  • Bildgebende Untersuchungen, um nach strukturellen Anomalien zu suchen
  • Zystoskopie, um direkt in die Blase und die Harnröhre zu schauen
  • Langfristig niedrig dosierte Antibiotika: Diese werden manchmal verschrieben, um wiederkehrende Infektionen zu verhindern.
  • Intravenöse Antibiotika: Diese können bei hartnäckigen oder schweren Fällen notwendig sein.
  • Operation: In seltenen Fällen können strukturelle Anomalien, die chronische Harnwegsinfektionen verursachen, einen chirurgischen Eingriff erfordern.

Du hast Rückenschmerzen oder Nierenschmerzen während einer Harnwegsinfektion? 

Sowohl Rückenschmerzen als auch Nierenschmerzen können Symptome einer Harnwegsinfektion sein, insbesondere einer Infektion, die sich auf die Nieren ausgebreitet hat. Wenn du eines dieser Symptome in Verbindung mit Anzeichen einer Harnwegsinfektion feststellst, solltest du sofort einen Arzt aufsuchen, um eine Diagnose zu stellen und eine angemessene Behandlung zu erhalten. Sofortiges Handeln ist wichtig, um Komplikationen wie Nierenschäden oder Sepsis zu verhindern.

Harnwegsinfektion und Rückenschmerzen:

  • Ursache: Wenn eine HWI die Nieren betrifft, kann dies zu Schmerzen in der unteren Rückenregion führen. Diese Art von HWI wird auch als "obere Harnwegsinfektion" oder Pyelonephritis bezeichnet.
  • Symptome: Neben Rückenschmerzen können Fieber, Schüttelfrost, Übelkeit und Erbrechen auftreten. Die Schmerzen sind normalerweise tief im Rücken lokalisiert und können beidseitig oder nur auf einer Seite auftreten.

Harnwegsinfektion und Nierenschmerzen:

  • Ursache: Nierenschmerzen sind ein spezifisches Symptom einer Infektion der Nieren. Sie treten auf, wenn Bakterien, die ursprünglich in der Blase waren, in die Nieren aufsteigen.
  • Symptome: Die Schmerzen befinden sich typischerweise in der Flanke, also auf beiden Seiten des Rückens, direkt unter den Rippen. Sie können in den Unterbauch oder die Leistengegend ausstrahlen. Diese Schmerzen gehen oft mit anderen Symptomen einer Niereninfektion einher, wie Fieber, allgemeines Unwohlsein, Übelkeit und trübem oder blutigem Urin.

Hausmittel gegen Harnwegsinfektionen - nicht alles hilft 

Wenn sie mit den Beschwerden einer Harnwegsinfektion konfrontiert sind, greifen viele Menschen zu Hausmitteln, um sich Linderung zu verschaffen. Einige dieser Mittel werden seit Generationen weitergegeben, aber es ist wichtig, zwischen anekdotischen Erfahrungen und wissenschaftlich fundierten Lösungen zu unterscheiden. Denn nicht alles, was auf dem Plan steht, hilft uns tatsächlich. 

Flüssigkeitszufuhr: Ein natürlicher Ansatz

Eine erhöhte Wasseraufnahme ist allgemein als vorteilhaft anerkannt. Flüssigkeitszufuhr hilft, Bakterien auszuspülen und kann den Urin verdünnen, so dass das Wasserlassen weniger schmerzhaft ist.

Cranberry-Saft bei Harnwegsinfektion 

Gemischte Beweise: Cranberrysaft ist zwar ein bekanntes Mittel, aber wissenschaftliche Studien liefern gemischte Ergebnisse über seine Wirksamkeit bei der Vorbeugung von 

Harnwegsinfektionen. Entscheide dich für ungesüssten Cranberrysaft und vermeide solche mit Zuckerzusatz. 

Probiotika: Die bakterielle Waage ins Gleichgewicht bringen

Vorläufige Beweise: Bestimmte Stämme von Probiotika könnten Harnwegsinfektionen verursachende Bakterien hemmen. Umfassende Forschungen sind jedoch noch nicht abgeschlossen. Wenn du Probiotika in Erwägung ziehst, solltest du dich an deinen Arzt oder deine Ärztin wenden, um spezifische Empfehlungen zu erhalten.

Vitamin C: Eine saure Debatte

Nicht schlüssig: Die Hypothese ist, dass Vitamin C den Urin ansäuert und so das Bakterienwachstum hemmen könnte. Allerdings gibt es dafür noch keine stichhaltigen Beweise.

Nimm Vitamin C-reiche Lebensmittel wie Orangen und Paprika in deine Ernährung auf, aber verlasse dich bei der Behandlung von Harnwegsinfektionen auf medizinische Massnahmen.

Wärmetherapie: Komfort statt Heilung

Symptomatische Linderung: Die Anwendung von Wärme kann Muskelschmerzen lindern, bekämpft aber nicht die Ursache der Harnwegsinfektion. Zur vorübergehenden Linderung legst du eine warme Kompresse für kurze Zeit auf den Unterbauch.

Welche Heilpflanzen helfen bei einer Harnwegsinfektion?

Wenn es um Harnwegsinfektionen (UTIs) geht, ziehen Menschen oft Heilpflanzen als ergänzende oder vorbeugende Behandlung in Betracht. Während Antibiotika die erste Wahl für eine wirksame Behandlung von Harnwegsinfektionen sind, können einige Kräuter die Symptome lindern - so die allgemeine Meinung auf Google. 

Doch Vorsicht: Einige dieser Kräuter werden zwar mit möglichen Vorteilen bei der Behandlung oder Vorbeugung von Harnwegsinfektionen in Verbindung gebracht, aber die wissenschaftlichen Belege für ihre Wirksamkeit sind entweder begrenzt oder nicht vorhanden. Ausserdem können einige dieser Kräuter mit Medikamenten interagieren oder andere Nebenwirkungen haben. Deshalb ist es immer am besten, einen Arzt oder eine Ärztin zu konsultieren, um eine genaue Diagnose und einen Behandlungsplan zu erstellen, wenn du eine Harnwegsinfektion vermutest.

  • Bärentraubenblatt (Uva Ursi): Dieses Kraut wird manchmal in der traditionellen Medizin verwendet, aber es gibt nur wenige wissenschaftliche Beweise für seine Wirksamkeit. Es ist als Tee oder in Form von Nahrungsergänzungsmitteln erhältlich, aber von einer längeren Einnahme wird wegen möglicher Lebertoxizität abgeraten.
  • Gelbwurzel: Dieses Kraut enthält Berberin, das antibakterielle Eigenschaften haben soll. Es gibt jedoch nicht genug Daten, um seine Nützlichkeit bei Harnwegsinfektionen zu bestätigen. Es sind Nahrungsergänzungsmittel erhältlich, aber wegen möglicher Nebenwirkungen ist Vorsicht geboten.
  • Löwenzahn: Löwenzahn wird eine harntreibende Wirkung nachgesagt, um das Harnsystem durchzuspülen, aber es gibt keine wissenschaftlichen Beweise für seine Verwendung. Löwenzahn kann als Tee oder Nahrungsergänzungsmittel konsumiert werden.
  • Schachtelhalm: Dieses Kraut wird seit jeher bei Problemen mit den Harnwegen eingesetzt, aber es gibt keine modernen wissenschaftlichen Beweise für seine Wirksamkeit. Es wird üblicherweise als Tee getrunken.
  • Eibischwurzel: Die Eibischwurzel steht im Verdacht, die Harnwege zu beruhigen, und wird normalerweise als Tee oder in Form von Nahrungsergänzungsmitteln konsumiert. Die Beweise für seine Verwendung sind jedoch minimal.

Blasenentzündung vs. Harnwegsinfektion: Den Unterschied verstehen

Sowohl Blaseninfektionen als auch Harnwegsinfektionen (UTIs) sind Erkrankungen, die das Harnsystem betreffen, aber sie sind nicht genau dasselbe. Es ist wichtig, die Unterschiede zwischen den beiden zu verstehen, um die richtige Diagnose und Behandlung sicherzustellen.

Was ist eine Blasenentzündung?

Eine Blasenentzündung, auch bekannt als Zystitis, ist eine Art von Harnwegsinfektion, die speziell die Blase betrifft. Zu den Hauptsymptomen gehören häufiges Wasserlassen, Schmerzen beim Wasserlassen und ein Gefühl von Dringlichkeit, auch wenn die Blase leer ist. Blasenentzündungen treten bei Frauen häufiger auf, weil die Bakterien aufgrund anatomischer Unterschiede leichter in die Blase gelangen können.

Zwar sind alle Blasenentzündungen Harnwegsinfektionen, aber nicht alle Harnwegsinfektionen sind Blasenentzündungen. Die richtige Diagnose ist entscheidend für eine wirksame Behandlung. Wenn du vermutest, dass du eine Blasenentzündung oder eine Harnwegsinfektion hast, solltest du einen Arzt aufsuchen, um eine genaue Diagnose und einen geeigneten Behandlungsplan zu erhalten.

Die Symptome einer Harnwegsinfektion können je nach betroffener Region variieren, aber in der Regel sind es Schmerzen oder ein brennendes Gefühl beim Wasserlassen, häufiges Wasserlassen, trüber oder stark riechender Urin und manchmal Fieber oder Rückenschmerzen.

Hauptunterschiede

  • Betroffener Bereich: Blasenentzündungen sind auf die Blase beschränkt, während Harnwegsinfektionen in jedem Teil des Harnsystems auftreten können.
  • Symptombereich: Blasenentzündungen verursachen typischerweise Symptome im unteren Harntrakt, wie häufiges und schmerzhaftes Wasserlassen. Harnwegsinfektionen können ein breiteres Spektrum an Symptomen haben, je nachdem, welcher Bereich betroffen ist.
  • Schweregrad: Während beide Erkrankungen ärztliche Hilfe erfordern, können Harnwegsinfektionen, die die Nieren betreffen (Pyelonephritis), schwerwiegender sein und erfordern eine sofortige Behandlung.
  • Behandlung: Beide Erkrankungen werden in der Regel mit Antibiotika behandelt, aber die Art und Dauer der Behandlung kann sich je nach Diagnose unterscheiden.
  • Vorkommen: Blasenentzündungen treten häufiger bei Frauen auf, während Harnwegsinfektionen, die die Harnröhre betreffen (Urethritis), häufiger bei Männern zu beobachten sind.

Zwar sind alle Blasenentzündungen Harnwegsinfektionen, aber nicht alle Harnwegsinfektionen sind Blasenentzündungen. Die richtige Diagnose ist entscheidend für eine wirksame Behandlung. Wenn du vermutest, dass du eine Blasenentzündung oder eine Harnwegsinfektion hast, solltest du einen Arzt aufsuchen, um eine genaue Diagnose und einen geeigneten Behandlungsplan zu erhalten.

Häufig gestellte Fragen


Wichtiger Hinweis

Dieser Ratgeber-Artikel fällt in einen medizinischen Themenbereich. Bitte beachte, dass es sich hierbei möglicherweise um eine medizinische Indikation handelt, die einer ärztlichen Diagnose bedarf. Bei der Beurteilung möglicher Therapien sollte folgendes immer beachtet werden:

  • Es gibt sowohl medikamentöse, wie auch nicht-medikamentöse und digitale Behandlungen - Die Auflistungen und Erklärungen dieses Artikels sind nicht abschliessend und ersetzen keinesfalls das Gespräch mit deinem Arzt oder Apotheker
  • Für eine effektive Therapie brauchst du eine ärztliche Diagnose, welche mögliche Ursachen der Erkrankung ganzheitlich betrachten und eine individuelle Behandlungsempfehlung beinhaltet, die auch mögliche Vor- oder Begleiterkrankungen, Allergien und Nebenwirkungen mit anderen Medikamenten berücksichtigt.
  • Es ist wichtig, dass du dich ausreichend über die Einnahme, Wirkungsweise und mögliche Risiken und Nebenwirkungen anhand offizieller Packungsbeilagen der Produkte informierst. Folge in jedem Fall den Anweisungen deines Arztes und/oder deines Apothekers

Dieser Artikel geht auf Grund seiner begrenzten Länge nur auf einen Teilbereich der relevanten Information ein. Sprich mit einem Arzt und informiere dich umfassend, bevor du eine Behandlung startest.