Mikropenis und Sexualität: Wie beeinflusst es das Liebesleben?
Um die Grösse des Penis ranken sich oftmals viele Unklarheiten, denn ein kleiner Penis bedeutet nicht unbedingt, dass man einen Mikropenis hat. Zwar wünscht sich gut die Hälfte aller Männer ein größeres Geschlechtsteil, aber nicht einmal 2 % der Männer liegen weit unter dem Durchschnitt.
Die Penisgrösse wird zwar durch bestimmte Merkmale charakterisiert, doch:
Nicht jeder kleine Penis, wird als Mikropenis bezeichnet.
Hast du als Mann das Gefühl, dass dein Penis zu klein ist, soll dieser Artikel eine Anleitung sein und Ratschläge geben, um mögliche Behandlungen aufzuzeigen.
Das Wichtigste in Kürze:
- Ein Mikropenis tritt etwa bei 0,6% bis 2 % der männlichen Bevölkerung auf
- Die Erektion ist dennoch problemlos möglich - es gibt keine Einschränkung der Potenz
- Wird der Penis als zu klein empfunden, kann sich dies auf das Selbstwertgefühl auswirken - hier sind Therapien möglicherweise ratsam
Inhalt
Was ist ein Mikropenis?
Ist der Penis zu klein, um eine ausreichende sexuelle Stimulation zu gewährleisten, kann es sich im medizinischen Sinne um einen Mikropenis handeln. Doch es gibt Unterschiede, falsche Erwartungshaltungen und klare Abgrenzungen:
Eine durchschnittliche Länge von 9,16 cm im schlaffen Zustand um 13,58 cm im erigierten Zustand scheint laut einer umfassenden Studie die durchschnittliche Größe des Penis zu sein.
Andererseits spielt auch der Umfang eine wichtige Rolle für die sexuelle Befriedigung. So zeigte sich in der Untersuchung, dass der Penis einen Durchschnittsumfang von 9,31 Zentimetern aufweist. Bei solchen Zahlen und Nennungen, muss jedoch folgendes klar für jeden Mann sein:
“Die Größe des Penis steht nicht in direktem Zusammenhang mit der Zufriedenheit des Sexualpartners. Für den Höhepunkt und die sexuelle Stimulation sind viele ineinander greifende Bereiche erforderlich. Ein Penis, der unter den genannten Werten liegt, hat keinen direkten Zusammenhang mit einem erfüllten Sexualleben.”
Definition eines Mikropenis
Bei einem Mikropenis liegt der Penis 2,5 Standardabweichungen unterhalb des Durchschnittswerts für das Alter und die ethnische Herkunft des betreffenden Mannes. Das bedeutet bei erwachsenen Männern, dass der erigierte Penis kürzer als 7 cm ist und im schlaffen Zustand weniger als 4 cm misst.
Obgleich ein Mikropenis selten ist, ist es dennoch von entscheidender Bedeutung, dass Männer, die von diesem Leiden betroffen sind, die notwendige Unterstützung und Behandlung erhalten. Dies gilt auch dann, wenn der Penis für das eigene Wohlbefinden als zu klein eingestuft wird. Denn je nach persönlicher Wahrnehmung kann ein Mikropenis die sexuelle Befindlichkeit und das eigene Selbstwertgefühl beeinflussen. Darum ist es ratsam, über seine Erfahrungen zu sprechen und bei Bedarf professionelle Hilfe aufzusuchen.
Ein Kommentar von Dr. med. Ralf Florian
In Bezug auf die Penislänge ist Folgendes zu bedenken: Die Frage der Potenz und die Frage des sexuellen Höhepunkts wird nicht durch ein paar Zentimeter entschieden. Es kommt auf die richtige Einstellung an. Der sexuelle Akt ist für einen Menschen viel mehr als reine Körperlichkeit, was sich vor allem bei ausgeglichenen und kommunikativen Partnerschaften zeigt. Es gibt zwei Dinge zu unterscheiden: Wer wirklich psychisch unter der Grösse seines Penis leidet, sollte den Mut aufbringen, professionelle Hilfe zu suchen oder mögliche Behandlungsmethoden auszuprobieren. Im Übrigen führen selbstbewusste Gedanken zu positiven Ergebnissen - auch im Hinblick auf den Geschlechtsverkehr. In den meisten Fällen hat sich gezeigt, dass Erektionsstörungen oft mit Unsicherheiten im Selbstwertgefühl einhergehen, dann ist der Gedanke, der Penis sei zu klein, nicht weit. Oft liegt es in der eigenen Wahrnehmung, ob der Penis als zu klein empfunden wird oder nicht. Denn Untersuchungen haben gezeigt, dass die eigene Empfindung eine viel wichtigere Rolle spielt als die tatsächliche mögliche Befriedigung zwischen den Geschlechtspartnern.
Wie viele Männer sind von einem Mikropenis betroffen?
Exakte Zahlen darüber, wie viele Männer in Europa einen Mikropenis haben, existieren nicht, da die Bestimmung des Begriffs Mikropenis von Studie zu Studie unterschiedlich gehandhabt wird, und die Diagnose von verschiedenen Faktoren abhängt. Laut einer Studie aus dem Jahr 2007 wird die Prävalenz des Mikropenis auf etwa 0,6 bis 2 % aller Männer geschätzt.
Die richtige Messung: Wie gross ist mein Penis?
Bei der Messung der Penisgröße sollte man das Maßband oder Lineal von der Basis des Penis, also dem Schambein, bis zur Spitze des Penis, also der Eichel, entlang der Oberseite des erigierten Penis legen. Es ist wichtig, dass das Maßband oder Lineal entlang der Oberseite des Penis verläuft und nicht an der Unterseite, da dies zu einer ungenauen Messung führen kann.
- Wähle einen Zeitpunkt, zu dem dein Penis erigiert ist, da dies die genaueste Messung ergibt.
- Positioniere dich aufrecht und entspannt, um sicherzustellen, dass dein Penis vollständig erigiert ist.
- Nimm ein Lineal oder Maßband und lege es entlang der Oberseite deines erigierten Penis.
- Halte es an der Basis deines Penis und messe bis zur Spitze deines Penis.
Der richtige Umgang: Deine Psyche und die Grösse des männlichen Glieds
Das Selbstwertgefühl des Mannes wird wesentlich durch den Penis geprägt - so zumindest die allgemeine Vorstellung. Doch das stimmt nicht gänzlich. Zwar kann der Penis eine wesentliche Rolle bei der Wahrnehmung der Männlichkeit und dem Selbstwertgefühl vieler Männer spielen - doch für die sexuelle Befriedigung spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Häufig wird beobachtet, dass sich die meisten Männer - wissentlich oder unwissentlich - über die Länge, das Aussehen, den Umfang und die Leistung ihres Penis definieren.
Folglich kann die psychische Stabilität eines Mannes, der seinen Penis als zu klein empfindet, durch einen Mangel an Selbstsicherheit oder sogar durch depressive Phasen eingeschränkt sein.
Hierzu ist Folgendes zu bedenken:
Entscheidend sollte nicht nur die eigene Wahrnehmung sein, sondern auch die Zufriedenheit des Sexualpartners. Vielfach ist zu beobachten, dass trotz der eigenen Selbstwahrnehmung beim Sex der Partner durchaus Befriedigung zeigt. Zunehmend werden falsche Ideale als Messlatte für das eigene Wohlbefinden herangezogen - hier ist wichtige Aufklärung nötig:
Die sexuelle Befriedigung hängt von vielen verschiedenen Komponenten ab, z. B. von der emotionalen Bindung zum Partner, der Kommunikation, der Stimulation und dem gegenseitigen Vertrauen. Für Männer ist es wichtig zu erkennen, dass ihr Selbstwertgefühl und ihre Männlichkeit nicht ausschließlich von der Größe ihres Penis abhängen.
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Fakt aus der Forschung
In einer Studie mit dem Titel Does Size Matter? Men's and Women's View, die 2014 in der Zeitschrift Archives of Sexual Behavior veröffentlicht wurde, zeigte sich, dass die meisten Männer und Frauen die Bedeutung der Penisgröße überschätzen und dass es keinen eindeutigen Zusammenhang zwischen Penisgröße und sexueller Zufriedenheit gibt. Gleichwohl wurde jedoch auch in einer anderen Untersuchung gezeigt, dass der Zusammenhang zwischen der Länge des Penis und psychologischen Problemen eine Rolle zu spielen scheint. Die Studie wurde 2015 im Journal of Sexual Medicine veröffentlicht. Die Studie ergab, dass Männer mit einem kleineren Penis ein höheres Risiko für psychische Probleme wie Ängste und Depressionen haben.
Was sind die Ursachen eines Mikropenis?
Bis heute ist die Forschung noch nicht vollständig abgeschlossen, und es bleiben einige offene Fragen. Sicher ist, dass nicht alle Faktoren vollständig geklärt sind, die zu einer solchen Entwicklung führen. Eine genau solche Diagnose wird bei etwa 10 % der Männer getroffen und wird als idiopathischer Mikropenis bezeichnet - hierbei ist man sich über die entscheidenden Faktoren nicht im Klaren.
Man geht jedoch davon aus, dass es sich um eine Kombination aus genetischen und hormonellen Faktoren handelt, die in den meisten Fällen bereits von Geburt an vorhanden sind.
Wird ein zu niedriger Testosteronspiegel festgestellt, besteht oft ein entscheidender Zusammenhang, aber auch in diesem Fall ist er womöglich auf den Zeitraum der Schwangerschaft zurückzuführen. Die bisherigen Untersuchungen, geben folgende Hinweise:
Genetische Störungen haben einen Einfluss auf die Penisgrösse
Einige genetische Störungen können zu Mikropenis führen, wie das Kallmann-Syndrom, das Bardet-Biedl-Syndrom oder das Prader-Willi-Syndrom. Betroffene Männer stehen in den meisten Fällen bereits unter Behandlung - eine Diagnose wird meist von einem Spezialisten gestellt.
Hormonelle Störungen (Testosteronmangel)
In engem Zusammenhang mit Mikropenis können auch hormonelle Störungen entstehen, z. B. eine Schilddrüsenunterfunktion oder eine Störung der Hypophyse. Hierdurch entsteht eine unzureichende Testosteronproduktion, welche bei der Entwicklung der Geschlechtsorgane eine entscheidende Rolle spielt.
Eine solche Unteraktivität kann sich auch im Jugendalter, meist in der Zeit der Geschlechtsreife, bemerkbar machen, was wiederum zu einer stagnierenden Weiterentwicklung des Gliedes führen kann.
Es zeigt sich, dass ein Testosteronmangel mit vielen Beschwerden verbunden ist, weshalb eine frühzeitige Untersuchung unbedingt ratsam ist. Folglich ist eine weitere Ursache die sogenannte partielle Androgenresistenz - in diesem Fall fehlen Rezeptoren für die Aufnahme des Hormons (auch hier kann eine frühzeitige Diagnose ausschlaggebend sein).
Medikamente als Ursache eines Mikropenis
Gewisse Medikamente, wie Kortikosteroide oder Antiandrogene, können zur Ausbildung eines Mikropenis führen.
Geburtskomplikationen (Schwangerschaft)
Ist der Fötus während der Schwangerschaft unzureichend mit Testosteron versorgt, kann dies zur Ausbildung eines kleineren Penis beitragen. Ebenfalls beobachtet wurde, dass eine Frühgeburt oder eine schlechte Entwicklung der Genitalien während der Schwangerschaft, das Risiko erhöhen kann.
Der Mikropenis in Behandlung: Welche Ansätze können helfen?
Wird das Thema zu einem belastenden Schwerpunkt, kann es ratsam sein, sich über mögliche Behandlungen und Therapien zu informieren. Es gibt einige Unterschiede, je nachdem, in welchem Alter du dich befindest.
Auch dein persönlicher Krankheitsverlauf kann ausschlaggebend dafür sein, ob dir eine bestimmte Behandlung vorgeschlagen werden kann oder nicht. So zeigt eine Hormontherapie in jungen Jahren eher vielversprechende Ergebnisse, während bei einer späteren Diagnose eher eine Operation, der Einsatz einer Penispumpe oder therapeutische Massnahmen in Frage kommen.
Penispumpe für den Mikropenis
Die Penispumpe, auch Vakuumpumpe genannt, stellt ein zusätzliches Hilfsmittel dar, das zur Behandlung des Mikropenis eingesetzt werden kann. Der Grundgedanke hinter der Penispumpe besteht darin, dass das Vakuum den Blutfluss in den Penis fördert, was zu einer Erektion führt. Gleichzeitig soll der Unterdruck dazu beitragen, das Gewebe im Penis zu dehnen, was eine (kurzfristige) Verlängerung ermöglicht.
Der Gebrauch einer Penispumpe erfordert etwas Übung und ein wenig Geduld. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass der Penis bei richtiger Anwendung der Pumpe und der richtigen Technik effektiv stimuliert werden kann.
Zumindest zeigt sich im Grossen und Ganzen, dass die Penispumpe eine relativ kostengünstige Option zur Behandlung des Mikropenis ist und wenig Risiken (bei korrekter Handhabung) birgt. Dennoch solltest du realistische Erwartungen haben und dir bewusst sein, dass eine dauerhafte Penisvergrösserung mit der Penispumpe wissenschaftlich nicht bewiesen ist.
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Hormontherapie als Behandlungsmethode in jüngeren Jahren
Ziel der Behandlung ist es, den Hormonspiegel im Körper zu erhöhen und dadurch das Wachstum des Penis anzuregen. Hier ist eine frühzeitige Diagnose von entscheidender Bedeutung. Dies bedeutet auch, dass eine mögliche Feststellung eines zu geringen Testosteronwertes bereits im Mutterleib erfolgen kann.
Doch bei Kindern mit Mikropenis kann eine Hormontherapie mit Testosteron oder HCG (humanes Choriongonadotropin) durchgeführt werden, um das Wachstum des Penis anzuregen. Um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen, ist es wichtig, die Behandlung so früh wie möglich zu beginnen.
Für erwachsene Männer ist eine Hormontherapie in der Regel weniger wirksam, da das Wachstum des Penis bereits abgeschlossen ist. Allerdings kann die Behandlung mit Testosteron oder anderen Hormonen hilfreich sein, um andere Symptome wie eine erektile Dysfunktion oder Libidoverlust zu behandeln.
Operative Penisvergrösserung
Für Männer mit einem Mikropenis kann eine Operation eine Option sein, um den Penis zu verlängern und zu verdicken. Bei diesem Verfahren wird der vordere Teil des Penisschafts vom Schambein abgetrennt und ein Teil des inneren Penisschafts nach aussen verlagert, um den Penis länger und breiter erscheinen zu lassen. Teilweise wird auch zusätzliches Gewebe aus dem Oberschenkel oder dem Bauch in den Penis eingebracht.
Es ist jedoch zu beachten, dass es sich hierbei um einen chirurgischen Eingriff handelt, der mit einem gewissen Risiko verbunden ist. Deshalb sollte im Vorfeld immer eine sorgfältige Abwägung der Vor- und Nachteile vorgenommen werden.
Mit dieser Methode kann eine Verlängerung und Verdickung des Penis um etwa 2-3 cm erreicht werden. Zu erwähnen ist aber auch, dass Komplikationen auftreten können wie eine Veränderung der Form des Penis oder der Empfindlichkeit.
Trotz der Risiken und des Aufwands kann die Operation für manche Männer eine positive Veränderung ihres Lebens bedeuten und ihr Selbstvertrauen und ihre Zufriedenheit steigern.
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Häufig gestellte Fragen
Quellen
- Nihal Hatipoglu et al. (2013): Micropenis: etiology, diagnosis and treatment approaches https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/24379029/
- Laura Gaspari et al. (2011): Prenatal environmental risk factors for genital malformations in a population of 1442 French male newborns: a nested case-control study
- Veale, D., Miles, S., Bramley, S., Muir, G. and Hodsoll, J. (2015), Am I normal? A systematic review and construction of nomograms for flaccid and erect penis length and circumference in up to 15 521 men. BJU International, 115: 978–986. doi:10.1111/bju.13010://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/21868402/
Wichtiger Hinweis
Dieser Ratgeber-Artikel fällt in einen medizinischen Themenbereich. Bitte beachte, dass es sich hierbei möglicherweise um eine medizinische Indikation handelt, die einer ärztlichen Diagnose bedarf. Bei der Beurteilung möglicher Therapien sollte folgendes immer beachtet werden:
- Es gibt sowohl medikamentöse, wie auch nicht-medikamentöse und digitale Behandlungen - Die Auflistungen und Erklärungen dieses Artikels sind nicht abschliessend und ersetzen keinesfalls das Gespräch mit deinem Arzt oder Apotheker
- Für eine effektive Therapie brauchst du eine ärztliche Diagnose, welche mögliche Ursachen der Erkrankung ganzheitlich betrachten und eine individuelle Behandlungsempfehlung beinhaltet, die auch mögliche Vor- oder Begleiterkrankungen, Allergien und Nebenwirkungen mit anderen Medikamenten berücksichtigt.
- Es ist wichtig, dass du dich ausreichend über die Einnahme, Wirkungsweise und mögliche Risiken und Nebenwirkungen anhand offizieller Packungsbeilagen der Produkte informierst. Folge in jedem Fall den Anweisungen deines Arztes und/oder deines Apothekers
Dieser Artikel geht auf Grund seiner begrenzten Länge nur auf einen Teilbereich der relevanten Information ein. Sprich mit einem Arzt und informiere dich umfassend, bevor du eine Behandlung startest.
