Priapismus (Dauererektion) verstehen: Ursachen, Symptome und Behandlung
Priapismus ist eine seltene, aber ernste Erkrankung, bei der eine Erektion länger als zwei Stunden anhält, ohne dass eine sexuelle Erregung vorliegt. Dies kann zu Schmerzen, Schwellungen und Gewebeschäden im Penis führen.
Das Wichtigste in Kürze:
- Priapismus ist eine anhaltende, schmerzhafte Erektion, die nicht durch sexuelle Erregung ausgelöst wird.
- Priapismus kann zu schweren Komplikationen wie Gewebeschäden, Impotenz oder Infektionen führen, wenn er nicht rechtzeitig behandelt wird.
- Die Ursachen von Priapismus können vielfältig sein, wie z.B. Blutstörungen, Medikamente, Drogen, Verletzungen oder Tumoren.
- Priapismus kann zwei Formen haben: ischämisch oder nicht-ischämisch. Ischämischer Priapismus ist häufiger und gefährlicher als nicht-ischämischer Priapismus.
- Die Symptome von Priapismus sind eine Erektion, die länger als zwei Stunden dauert, Schmerzen im Penis, Schwellung und Verhärtung des Penis.
Inhalt
Was ist Priapismus?
Priapismus ist eine seltene Erkrankung, die durch eine verlängerte und oft schmerzhafte Erektion gekennzeichnet ist. Priapismus beschreibt demnach eine ungewöhnlich lange Erektion, die nicht mit sexueller Stimulation verbunden ist und länger als zwei Stunden anhält - umgangssprachlich als Dauererektion bezeichnet.
Es gibt zwei verschiedene Formen von Priapismus, von denen jede ihre eigenen Merkmale und Ursachen hat.
Ischämischer Priapismus (liegt in 90 % der Fälle vor)
Ischämischer Priapismus ist die häufigste Form und tritt auf, wenn sich Blut im Penis ansammelt und zu einer verlängerten Erektion führt, die nicht in Verbindung mit sexueller Stimulation einhergeht.
Im Penis gibt es zwei parallele Zylinder namens Corpora Cavernosa, die sich bei einer Erektion mit Blut füllen. Bei einem ischämischem Priapismus wird der Abfluss des Blutes blockiert, was zu einer anhaltenden Erektion führt.
Dieser Zustand ist oft schmerzhaft und kann mehrere Stunden dauern. Die Ursachen können verschiedene sein, von Krankheiten wie Sichelzellanämie oder Leukämie, die die Blutzirkulation beeinträchtigen, bis hin zu bestimmten Medikamenten oder Drogen, die den Blutfluss oder das Nervensignal, das die Erektion beendet, stören.
Sofort Hilfe suchen: Bei ischämischem Priapismus muss sofort ein Arzt aufgesucht werden, da längere Episoden zu Gewebeschäden und langfristiger Erektionsstörung führen können.
Nicht-ischämischer Priapismus
Der nicht-ischämische Priapismus ist seltener und unterscheidet sich vom ischämischen Priapismus. Bei dieser Form des Priapismus fliesst mehr Blut in den Penis, was zu einer anhaltenden Erektion führt, die möglicherweise nicht von Schmerzen begleitet wird.
Nicht-ischämischer Priapismus wird oft mit Grunderkrankungen wie Penis- oder Beckentraumata, bestimmten Tumoren oder Blutgefässanomalien in Verbindung gebracht. Obwohl nicht-ischämischer Priapismus in der Regel kein medizinischer Notfall ist, muss er dennoch von einer medizinischen Fachkraft untersucht werden, um den richtigen Behandlungsansatz zu finden.
In beiden Fällen - sofort zum Arzt: Priapismus nicht selbst heilen!
In beiden Fällen ist eine sofortige medizinische Behandlung wichtig, um Komplikationen zu vermeiden und die Erektionsfähigkeit zu erhalten. Wenn du längere oder schmerzhafte Erektionen hast, die nicht auf sexuelle Stimulation zurückzuführen sind, ist es wichtig, einen Arzt aufzusuchen, um die zugrundeliegende Ursache festzustellen und eine angemessene Behandlung zu erhalten.
Wird der Priapismus nicht rechtzeitig behandelt, kann dies zu langfristigen Komplikationen wie Erektionsstörungen und dauerhaften Gewebeschäden führen.
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Was ist der Unterschied zwischen Priapismus und einer normalen Erektion?
Der Hauptunterschied zwischen einer normalen Erektion und Priapismus liegt in der Dauer und den Umständen der Erektion.
- Dauer: Eine normale Erektion tritt in Reaktion auf sexuelle Stimulation auf und klingt nach dem Orgasmus oder nach Beendigung der Stimulation ab. Im Durchschnitt dauert eine normale Erektion zwischen ein paar Minuten und etwa einer Stunde. Priapismus hingegen ist eine anhaltende Erektion, die zwei Stunden oder länger andauert und nicht auf sexuelle Stimulation reagiert oder nach dem Orgasmus abklingt.
- Ursache: Eine normale Erektion ist das Ergebnis einer komplexen Interaktion zwischen dem Nervensystem und den Blutgefässen, die durch sexuelle Stimulation ausgelöst wird. Priapismus hingegen tritt auf, wenn dieser normalerweise fein abgestimmte Prozess gestört ist und das Blut nicht richtig aus dem Penis abfliessen kann.
- Schmerzen: Während eine normale Erektion in der Regel nicht schmerzhaft ist, kann Priapismus, insbesondere der ischämische Typ, sehr schmerzhaft sein.
- Gesundheitsrisiken: Eine normale Erektion stellt kein Gesundheitsrisiko dar. Priapismus hingegen ist ein medizinischer Notfall, der sofortige medizinische Behandlung erfordert. Wenn er nicht rechtzeitig behandelt wird, kann Priapismus zu dauerhaften Schäden am Penis, einschliesslich dauerhafter erektiler Dysfunktion, führen.
Ursachen von Priapismus - wie kommt es zu einer Dauererektion?
Die Dauererektion kann durch verschiedene Faktoren verursacht werden. Hier sind einige häufige Ursachen:
- Blutkrankheiten: Krankheiten wie die Sichelzellenanämie, Leukämie und andere Blutkrankheiten können das Risiko für Priapismus erhöhen. Die abnormen roten Blutkörperchen oder Gerinnungsstörungen, die mit diesen Erkrankungen einhergehen, können den normalen Blutfluss im Penis stören.
- Medikamente: Bestimmte Medikamente wie Gerinnungshemmer, Antidepressiva (z. B. Trazodon), Antipsychotika (z. B. Chlorpromazin) und Medikamente gegen Erektionsstörungen (z. B. Sildenafil) werden mit dem Priapismus als mögliche Nebenwirkung in Verbindung gebracht. Beachte, dass nicht jeder, der diese Medikamente einnimmt, von Priapismus betroffen ist.
- Trauma oder Verletzung: Verletzungen des Genitalbereichs, des Dammes oder des Beckens können zu Priapismus führen. Traumabedingter Priapismus kann durch Unfälle, Sportverletzungen oder Operationen verursacht werden.
- Illegaler Drogenkonsum: Der Konsum von bestimmten Freizeitdrogen wie Kokain, Amphetaminen oder Marihuana wird mit einem erhöhten Risiko für Priapismus in Verbindung gebracht. Diese Substanzen können den normalen Blutfluss und die Nervenfunktion stören, was zu verlängerten Erektionen führt.
- Verletzung des Rückenmarks: Eine Verletzung des Rückenmarks, vor allem im unteren Rücken oder im Beckenbereich, kann die normalen Nervensignale stören, die den Blutfluss zum Penis regulieren. Dies kann zur Entwicklung von Priapismus beitragen.
- Tumore oder Wucherungen: Abnormale Wucherungen im Becken- oder Genitalbereich, einschliesslich Tumoren oder Zysten, können Druck auf Blutgefässe oder Nerven ausüben und Priapismus verursachen.
- Infektionen oder Entzündungen: In seltenen Fällen können Infektionen oder Entzündungen, die den Penis oder das umliegende Gewebe betreffen, zu Priapismus führen.
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Symptome und Diagnose von Priapismus
Das Erkennen der Symptome und eine schnelle medizinische Diagnose sind entscheidend für eine angemessene Behandlung. Hier sind die häufigsten Symptome und Diagnosemethoden, die mit Priapismus in Verbindung gebracht werden.
Symptome von Priapismus
- Verlängerte Erektion: Das charakteristische Symptom des Priapismus ist eine anhaltende Erektion, die länger als zwei Stunden anhält und nicht auf sexuelle Stimulation zurückzuführen ist. Die Erektion kann schmerzhaft oder unangenehm sein.
- Keine Erleichterung bei der Ejakulation: Im Gegensatz zu normalen Erektionen lassen Priapismus-Erektionen nach der Ejakulation oder sexueller Aktivität nicht nach.
- Unbeeinflusstes sexuelles Verlangen: Priapismus-Erektionen sind in der Regel nicht mit sexuellem Verlangen oder Vergnügen verbunden.
Diagnose von Priapismus
- Anamnese: Eine medizinische Fachkraft wird zunächst eine ausführliche Anamnese erheben und Fragen zu aktuellen Symptomen, früheren Priapismus-Episoden, zugrundeliegenden Krankheiten und eingenommenen Medikamenten stellen.
- Körperliche Untersuchung: Eine körperliche Untersuchung wird durchgeführt, um die Dauer und die Art der Erektion zu beurteilen, auf Anzeichen von Verletzungen oder Grunderkrankungen zu achten und den Blutfluss im Penis zu beurteilen.
- Labortests: Es können Bluttests durchgeführt werden, um die Anzahl der Blutkörperchen, Gerinnungsfaktoren und Marker für Grunderkrankungen wie Sichelzellenanämie oder Leukämie zu bestimmen.
- Bildgebende Untersuchungen: In einigen Fällen können bildgebende Untersuchungen wie Doppler-Ultraschall oder Kavernosographie durchgeführt werden, um den Blutfluss zu beurteilen, Anomalien oder Verstopfungen zu erkennen und die Art des Priapismus zu bestimmen.
Aspiration und Blutgasanalyse: Es kann eine Blutentnahme aus dem Penis durchgeführt werden, um den Sauerstoffgehalt und den Säuregehalt des eingeschlossenen Blutes zu bestimmen und so die Art des Priapismus zu ermitteln.
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Wichtiger Hinweis
Dieser Ratgeber-Artikel fällt in einen medizinischen Themenbereich. Bitte beachte, dass es sich hierbei möglicherweise um eine medizinische Indikation handelt, die einer ärztlichen Diagnose bedarf. Bei der Beurteilung möglicher Therapien sollte folgendes immer beachtet werden:
- Es gibt sowohl medikamentöse, wie auch nicht-medikamentöse und digitale Behandlungen - Die Auflistungen und Erklärungen dieses Artikels sind nicht abschliessend und ersetzen keinesfalls das Gespräch mit deinem Arzt oder Apotheker
- Für eine effektive Therapie brauchst du eine ärztliche Diagnose, welche mögliche Ursachen der Erkrankung ganzheitlich betrachten und eine individuelle Behandlungsempfehlung beinhaltet, die auch mögliche Vor- oder Begleiterkrankungen, Allergien und Nebenwirkungen mit anderen Medikamenten berücksichtigt.
- Es ist wichtig, dass du dich ausreichend über die Einnahme, Wirkungsweise und mögliche Risiken und Nebenwirkungen anhand offizieller Packungsbeilagen der Produkte informierst. Folge in jedem Fall den Anweisungen deines Arztes und/oder deines Apothekers
Dieser Artikel geht auf Grund seiner begrenzten Länge nur auf einen Teilbereich der relevanten Information ein. Sprich mit einem Arzt und informiere dich umfassend, bevor du eine Behandlung startest.