Safe Sex 101: Tabu-Thema - Geschlechtskrankheit beim Mann
Eine spannende Nacht, eine Unaufmerksamkeit und plötzlich stellt sich die Frage: Welche Folgen hat ungeschützter Geschlechtsverkehr?
Geschlechtskrankheiten bei Männern sind ausreichend erforscht und viele können bei den ersten Anzeichen und Symptomen erfolgreich behandelt werden. Für Männer (wie auch für Frauen) ist jedoch Safer Sex das A und O der Prävention. Ganz ausgeschlossen werden können Geschlechtskrankheiten jedoch nicht - wir erklären die Symptome und Ursachen und zeigen dir, wann du handeln solltest.
Inhalt
Die häufigsten Geschlechtskrankheiten bei Männern im Überblick:
- Trichomoniasis: heilbar
- Hepatitis B und C: Behandlung möglich, aber nicht immer heilbar; Schutz bietet eine Impfung gegen Hepatitis B
- Mykoplasmen-Infektion: heilbar, meist Selbstheilung
- Ureaplasmen-Infektion: heilbar, meist Selbstheilung
- Chlamydien: heilbar, meist Selbstheilung
- Gonorrhö (Tripper): heilbar
- Syphilis: heilbar in frühen Stadien
- Herpes genitalis: nicht heilbar, aber Behandlung der Symptome möglich
- Genitalwarzen (HPV): Behandlung der Symptome möglich, aber nicht heilbar; Schutz bietet die HPV-Impfung
- HIV / AIDS: nicht heilbar, aber Behandlung möglich
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Was sind Geschlechtskrankheiten beim Mann?
Geschlechtskrankheiten, auch als sexuell übertragbare Infektionen (STIs) oder sexuell übertragbare Krankheiten (STDs) bezeichnet, sind Infektionen, die durch sexuellen Kontakt übertragen werden. Übertragbar sind diese durch den genitalen Bereiche, aber auch, wenn der sexuelle Kontakt oral oder anal stattfindet.
Für dich als Mann, sind dabei zwei Dinge wichtig:
- Geschlechtskrankheiten bei Männern können lebensbedrohlich sein, wenn sie unbehandelt bleiben. Bei den ersten Anzeichen ist ein Test angezeigt.
- Eine Geschlechtskrankheit kann auch durch Petting, Berührungen (bzw. Hautkontakt), Blutkontakt oder Küssen übertragen werden.
Geschlechtskrankheiten können durch Bakterien, Viren oder Parasiten verursacht werden und je nach Erreger unterscheiden sich die Erkrankungen. Die ersten Symptome von Geschlechtskrankheiten reichen von leichten Beschwerden wie Juckreiz und Ausfluss bis hin zu ernsten Gesundheitsproblemen.
Geschlechtskrankheiten beim Mann übertragen sich nicht nur beim Geschlechtsverkehr
Obwohl Geschlechtskrankheiten in der Regel durch sexuelle Kontakte übertragen werden, können einige Erreger auch durch anderweitige Kontakte weitergegeben werden. So kann die Übertragung beispielsweise durch orale Sexualpraktiken erfolgen, wie es bei Herpes genitalis, Syphilis und HPV der Fall ist. Diese können folglich zu Infektionen im Mund- und Rachenraum führen.
Gleichzeitig finden sich auch Geschlechtskrankheiten, die durch Hautkontakt von Mensch zu Mensch springen, z. B. HPV und Mollusken (nähere Informationen hierzu unter den Geschlechtskrankheiten) - diese Infektionen können durch Berühren, Küssen oder Petting übertragen werden. In eher seltenen Fällen werden manche STIs wie HIV und Hepatitis B und C durch Blutkontakt auf den Menschen übertragen.
Der Unterschied zwischen einer Krankheit und Infektion
Die Begriffe STD und STI werden oftmals miteinander vermischt, unterscheiden sich jedoch teilweise im Ablauf voneinander.
- STD steht für "sexually transmitted disease" (Geschlechtskrankheit). Es bezieht sich auf eine Krankheit, die durch sexuellen Kontakt übertragen wird und zu erkennbaren Symptomen und Krankheiten führt. Beispiele für STDs sind Syphilis, Gonorrhö und Herpes genitalis.
- STI steht für "sexually transmitted infection" (sexuell übertragbare Infektion). Es bezieht sich auf eine Infektion, die durch sexuellen Kontakt übertragen wird, aber möglicherweise keine Symptome verursacht. Beispiele für STIs sind Chlamydien, HPV und HIV.
Ärzte unterscheiden die Begriffe aus folgendem Grund miteinander:
Eine sexuell übertragbare Infektion (STI) führt nicht zwangsläufig zu direkt erkennbaren Infektionen oder Krankheiten. Das heisst, dass beim Eindringen der Infektion in den Organismus keine direkten Symptome erkennbar sein müssen.
Dies bedeutet dennoch, dass du als Mann bereits Überträger einer Infektion sein kannst und diese somit “weitergeben” könntest. Erst in einem weiteren Verlauf, und zwar dann, wenn Beschwerden auftreten, spricht man von einer Erkrankung (das heisst von einer Geschlechtskrankheit im Sinne einer STD).
Gut zu wissen: Welche Krankheiten kann man durch Oralverkehr bekommen?
Durch Oralverkehr können verschiedene Geschlechtskrankheiten übertragen werden, darunter Herpes, Gonorrhö, Chlamydien und HPV. Schutzmaßnahmen und regelmäßige Gesundheitschecks sind auch hier empfehlenswert.
Anzeichen von Geschlechtskrankheiten: Welche Symptome sind zu beachten?
- Chlamydien: Brennen beim Wasserlassen, Ausfluss aus dem Penis
- Gonorrhö: Brennen beim Wasserlassen, Ausfluss aus dem Penis, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, Halsschmerzen oder Stuhlinkontinenz (bei Analsex)
- Syphilis: Geschwüre (sogenannte Schanker) an der Stelle der Infektion, Hautausschlag an verschiedenen Stellen des Körpers, Haarausfall
- Herpes genitalis: Schmerzhafte Bläschen oder Geschwüre an den Genitalien oder im Analbereich, Juckreiz oder Brennen im betroffenen Bereich
- HPV: Warzen an den Genitalien, im Analbereich oder im Mund- und Rachenraum
- Trichomoniasis: Ausfluss aus dem Penis, Juckreiz im Genitalbereich, Schmerzen beim Wasserlassen
Wie häufig sind Geschlechtskrankheiten bei Männern in der Schweiz?
Laut dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) ist die Anzahl der sexuell übertragbaren Infektionen bei Männern im Jahr 2020 stabil geblieben oder sogar zurückgegangen. Allerdings wurden die Testmöglichkeiten durch die Corona-Pandemie etwas eingeschränkt.
Seit 2002 ist ein kontinuierlicher Rückgang der HIV-Diagnosen in der Schweiz zu beobachten, und dieser Trend setzte sich auch im Jahr 2020 fort. Zum ersten Mal seit Beginn der HIV-Epidemie in den 1980er Jahren wurden weniger als 300 Fälle gemeldet (3,3 Fälle pro 100.000 Einwohner). Zum Vergleich: In den 1990er Jahren lag die durchschnittliche Anzahl der gemeldeten Fälle bei etwa 1.300 pro Jahr.
- Chlamydien sind die häufigste meldepflichtige sexuell übertragbare Infektion in der Schweiz.
- Die Zahl der Chlamydien-Infektionen bei Frauen bleibt seit 2015 stabil bei etwa 7.000 Fällen pro Jahr.
- Anstieg der Chlamydien-Infektionen bei Männern verlangsamt sich, möglicherweise aufgrund eingeschränkter Testmöglichkeiten während der Covid-Pandemie.
- Gonorrhoe (Tripper) weiterhin auf dem Vormarsch, aber weniger Fälle im Jahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr.
- Zahl neuer Syphilis-Diagnosen scheint sich zu stabilisieren, die Inzidenz im Jahr 2020 bei 6,6 Fällen pro 100'000 Personen.
- Syphilis betrifft vor allem Männer, die Sex mit Männern haben
- Inzidenz akuter Hepatitis B in den letzten 10 Jahren gesunken, im Jahr 2020 unter 0,4 pro 100'000 Einwohner.
Können Chlamydien von selbst heilen?
Chlamydien benötigen in der Regel eine antibiotische Behandlung, um geheilt zu werden. Ohne Behandlung können Chlamydien zu ernsthaften Gesundheitsproblemen führen, einschließlich Unfruchtbarkeit.
Faktenblatt Safer-Sex: Schütze dich vor Geschlechtskrankheiten
In den letzten Jahren hat sich die Botschaft rund um Safer Sex stark verändert. Früher ging es hauptsächlich um die Prävention von HIV, aber mittlerweile wird auch auf den Schutz vor anderen sexuell übertragbaren Infektionen (STIs) geachtet. Die Medizin hat zudem neue Möglichkeiten eröffnet, sich vor einer HIV-Infektion zu schützen - etwa durch die Einnahme einer vorbeugenden, infektionsverhindernden Prä-Expositions-Prophylaxe (PrEP).
Aber auch das Ansteckungsrisiko ist heutzutage ein Thema, das individuell betrachtet werden sollte. Das Bundesamt für Gesundheit möchte deshalb sicherstellen, dass Du die Informationen erhältst, die für Dich persönlich relevant sind. Denn Safer Sex betrifft nicht nur die Gesellschaft im Allgemeinen, sondern vor allem dich und deine Gesundheit.
Welche Geschlechtskrankheiten gibt es?
Chlamydien
Eine der am häufigsten vorkommenden bakteriellen Infektionen, die sowohl Männer als auch Frauen betreffen kann, sind Chlamydien. Besonders bei jüngeren Menschen wird diese Form der Infektion, die durch ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen werden kann, immer wieder beobachtet. Hauptsächlich finden sich dabei Entzündungen im Genitalbereich, seltener im Rachen oder im Augenbereich. Der Grund, warum sich diese Infektion so schnell ausbreitet, ist, dass die Symptome oft unbemerkt bleiben und auch vollständig verschwinden können - während dieser Periode kann man dennoch ein Träger (und somit Überträger) sein.
Inkubationszeit: 1 - 3 Wochen
Ursachen: Ungeschützter Geschlechtsverkehr
Symptome: Betrifft das Bakterium Chlamydia trachomatis den Mann, äussert sich dies häufig in Form einer Harnröhrenentzündung (Urethritis). In eher seltenen Fällen verläuft die Infektion bis hin zu den Hoden, weshalb eine frühzeitige Untersuchung wesentliche Behandlungserfolge zeigt.
Gonorrhoe (Tripper)
Gonorrhoe, auch Tripper genannt, ist eine äusserst infektiöse sexuell übertragbare Krankheit, die durch das Bakterium Neisseria gonorrhoeae hervorgerufen wird. Wenn sich dieses Bakterium auf den Schleimhäuten des menschlichen Körpers ansiedelt, ist es dafür bekannt, sich rasch zu vermehren. Diese Infektionsform bleibt häufig unbemerkt und kann mildere oder stärkere Symptome aufzeigen - abhängig vom Grad der Infektion.
Inkubationszeit: Falls Symptome aufkommen, zeigen sich diese meist zeitversetzt nach 4 - 10 Tagen. Wenn in diesem Zeitraum die nachfolgenden Symptome auftreten, die in der Regel mit Schmerzen beim Wasserlassen beginnen, sollte unverzüglich ein Arzt aufgesucht werden.
Ursachen: Gonorrhoe wird durch die Bakterien Neisseria gonorrhoeae verursacht, die durch ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen werden.
Symptome: Die Symptome von Gonorrhoe können unterschiedlich sein (oder ausbleiben): Häufig beobachten Männer Schmerzen beim Wasserlassen - sowie Entzündungen in der Harnröhre. In einigen Fällen wird auch eine Infektion des Enddarms beobachtet, was sich bis zum Rachen ausbreiten kann.
In einem fortschreitenden Stadium kann das Bakterium einen Hautausschlag verursachen und Probleme an den Gelenken verursachen.
Ist Tripper tödlich?
Unbehandelt kann Tripper zu ernsthaften Gesundheitsproblemen führen, einschließlich Unfruchtbarkeit und einer erhöhten HIV-Anfälligkeit. Während Tripper selbst nicht direkt tödlich ist, sind die Komplikationen ernst. Daher ist eine frühzeitige Behandlung entscheidend.
Syphilis
Syphilis ist eine Geschlechtskrankheit, die durch das Bakterium Treponema pallidum verursacht wird. Die Krankheit durchläuft drei Stadien, die jeweils unterschiedliche Symptome und Risiken aufweisen und einen starken Krankheitsverlauf begleiten können.
(Erste) Inkubationszeit: 2 - 3 Wochen
Ursachen: Jede Form von sexuellem Kontakt ist hier möglich, weshalb die Syphilis recht schnell übertragen werden kann. Die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung ist bei vaginalem und analem Kontakt höher, aber auch beim Petting und Küssen ist eine Übertragung möglich.
Symptome: Hat man sich mit Syphilis angesteckt, bildet sich etwa 2-3 Wochen nach der Ansteckung ein schmerzloses Geschwür an der Kontaktstelle, das auch als Blutgeschwür charakterisiert wird. Das Geschwür bildet sich in der Regel innerhalb von 3-6 Wochen von selbst zurück, auch wenn es unbehandelt bleibt.
Bleibt das erste Stadium unbehandelt, verwandelt sich die Krankheit in eine sekundäre Syphilis. Jetzt kommt es zu Ausschlägen am ganzen Körper, die in der Regel jucken, sowie zu Fieber, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Muskelschmerzen und geschwollenen Lymphknoten führen. Falls die Syphilis in diesem Stadium noch nicht behandelt wird, kann sie in eine verborgene oder latente Phase übergehen, die Jahre dauern und in eine tertiäre Syphilis übergehen kann.
Bei der tertiären Syphilis handelt es sich um die schwerste Form der Krankheit, die viele Jahre nach der Infektion auftreten kann. Unterschieden werden zwei Arten der tertiären Syphilis: die kardiovaskuläre Syphilis und die neurosyphilitische Syphilis.
Die kardiovaskuläre Syphilis kann das Herz und die Blutgefässe befallen und zu Herzklappenfehlern, Aortenaneurysmen und anderen schweren Komplikationen führen. Die neurosyphilitische Syphilis kann das Gehirn und das Rückenmark angreifen und zu Symptomen wie Sehstörungen, Taubheit, Lähmungen und Demenz führen.
Ist Syphilis heilbar?
Ja, Syphilis ist mit einer frühzeitigen Diagnose und einer angemessenen antibiotischen Behandlung, typischerweise mit Penicillin, heilbar. Es ist wichtig, bei Verdacht auf Syphilis sofort medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen.
HIV/ AIDS
HIV/AIDS ist eine ernsthafte Krankheit, die das Immunsystem des Körpers angreift und unweigerlich fortschreitet. Die Krankheit wird durch das Human Immunodeficiency Virus (HIV) verursacht und kann unbehandelt zum Acquired Immune Deficiency Syndrome (AIDS) führen, was zu einem erheblich geschwächten Immunsystem und einer Vielzahl von Symptomen führen kann.
Derzeit gibt es keine Heilung für HIV. Allerdings gibt es medizinische Behandlungen wie die antiretrovirale Therapie (ART), die das Virus kontrollieren und das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen können. Frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um das Fortschreiten der Krankheit und das Auftreten von Komplikationen zu verhindern.
Inkubationszeit: 3 - 8 Wochen
Ursachen: Die HIV-Übertragung erfolgt durch den Kontakt mit infiziertem Blut, Sperma, Vaginalsekret, Muttermilch und anderen Körperflüssigkeiten. Die Übertragung kann durch ungeschützten Sexualkontakt, die gemeinsame Benutzung von Spritzen und Nadeln beim Drogenkonsum, von der Mutter auf das Kind während der Schwangerschaft, Geburt oder Stillzeit sowie durch Bluttransfusionen oder Organtransplantationen erfolgen.
Symptome: Die Ansteckungssymptome von HIV können sehr unterschiedlich sein und hängt von der Phase der Infektion ab. Die akute Phase kann mit grippeähnlichen Symptomen wie Fieber, Halsschmerzen und Müdigkeit einhergehen. Während der chronischen Phase kann es zu einer Schädigung des Immunsystems und einer Vielzahl von Symptomen kommen, wie z. B. Gewichtsverlust, Fieber, Nachtschweiss, Durchfall und häufige Infektionen durch eine Schwächung des Immunsystems.
Kann man HIV durch Petting bekommen?
Die Übertragung von HIV durch Petting ist äußerst unwahrscheinlich, solange kein Austausch von Körperflüssigkeiten (Blut, Sperma, Vaginalsekret) stattfindet. HIV wird hauptsächlich durch ungeschützten Geschlechtsverkehr und den Austausch von Nadeln übertragen.
HPV (Genitalwarzen - Humane Papillomviren)
Es gibt mehr als 120 Arten von HPV, von denen viele keine Symptome verursachen und spontan verschwinden. Einige Arten können jedoch zu Gebärmutterhalskrebs, Genitalwarzen und anderen Krebsarten führen. Diese Krankheitsverläufe sind jedoch eher selten zu beobachten und in über 70 % der Fälle ist der Organismus in der Lage, die Erreger zu bekämpfen. Übrigens kann in jungen Jahren eine Impfung gegen HPV in der Schweiz vorgenommen werden - die Empfehlung des Bundes liegt hier im Alter von 11 - 26 Jahren. Die Kosten der Impfung werden über die kantonalen Impfprogramme vergütet. Falls bereits eine HPV-Infektion stattgefunden hat, kann die Impfung vor den HPV-Typen schützen, mit denen man sich noch nicht angesteckt hat.
Inkubationszeit: Falls vorhanden, können die Warzen über mehrere Monate wachsen
Ursachen: HPV wird durch sexuellen Kontakt übertragen, einschliesslich Vaginal-, Anal- und Oralverkehr sowie Hautkontakt im Genitalbereich. Jeder sexuell aktive Mensch kann HPV bekommen, unabhängig von Geschlecht oder sexueller Orientierung.
Symptome: Viele Menschen mit HPV haben keine Symptome, aber einige Arten können Genitalwarzen verursachen. Diese Warzen können flach oder erhaben sein, einzeln oder in Gruppen vorkommen und in Grösse und Farbe variieren. In seltenen Fällen können diese Warzen bei Zellveränderungen zu Krebs führen. Zu den häufigsten HPV-bedingten Krebsarten gehören der Gebärmutterhalskrebs, Analkrebs sowie Mund- und Rachen-Krebs.
Behandlung: Es gibt keine Heilung für HPV, aber die meisten Infektionen klären sich von selbst und erfordern keine Behandlung. Bei Menschen mit Warzen oder Zellveränderungen können Medikamente und chirurgische Eingriffe helfen, diese zu entfernen oder zu behandeln.
Herpes genitalis (Genitalherpes)
Herpes genitalis ist eine sexuell übertragbare Infektion, die durch das Herpes-simplex-Virus (HSV) verursacht wird. Die meisten Infektionen werden durch den sogenannten HSV-Typ 2 verursacht, können aber auch durch den HSV-Typ 1 hervorgerufen werden.
Inkubationszeit: innerhalb weniger Tage (manchmal auch bis zu einer Woche)
Ursachen: Die Infektion kann durch direkten Kontakt mit einem infizierten Bereich der Haut oder Schleimhaut übertragen werden, insbesondere während sexueller Aktivitäten. Es kann jedoch auch durch Berührung mit einem infizierten Gebiet und anschliessendem Kontakt mit einem anderen Teil des Körpers übertragbar sein.
Symptome: Zu den Symptomen von Herpes genitalis gehören Schmerzen, Juckreiz oder Brennen im Genitalbereich, begleitet von Blasen oder Geschwüren auf oder um die Genitalien, den Anus oder den Mund. Die Blasen können platzen und zu schmerzhaften Geschwüren führen, die normalerweise in ein bis drei Wochen heilen. Wiederkehrende Ausbrüche können jedoch auftreten.
Behandlung: Es gibt keine Heilung für Herpes genitalis, aber Medikamente können zur Linderung der Symptome und zur Verkürzung der Ausbrüche beitragen. Antivirale Medikamente wie Aciclovir, Valaciclovir oder Famciclovir können den Schweregrad und die Dauer von Herpesausbrüchen verringern.
Trichomoniasis
Bei einer Trichomoniasis erfolgt eine Ansteckung beim Geschlechtsverkehr durch den Parasiten Trichomonas vaginalis. Meist sind Frauen betroffen, aber in seltenen Fällen wird sie auch bei Männern diagnostiziert.
Inkubationszeit: innerhalb weniger Tage (manchmal auch bis zu einer Woche)
Ursachen: Trichomoniasis wird durch den Kontakt mit infizierten Körperflüssigkeiten, wie Vaginalsekret und Sperma, übertragen. Es kann auch durch den Kontakt mit infizierten Gegenständen, wie Handtüchern und Toiletten, übertragen werden.
Symptome: Männer können ein brennendes Gefühl beim Wasserlassen und während oder nach dem Sex einen Ausfluss erleben. Es ist auch möglich, dass keine Symptome auftreten, was jedoch nicht heisst, dass keine Infektion stattfindet.
Behandlung: Trichomoniasis kann mit Antibiotika behandelt werden. Es ist wichtig, dass alle Sexualpartner der infizierten Person ebenfalls behandelt werden, um eine erneute Infektion zu vermeiden.
Mollusken
Mollusken (auch bekannt als Molluscum contagiosum) sind eine Viruserkrankung, die durch das Molluscum-contagiosum-Virus verursacht wird. Die Infektion tritt in der Regel durch Haut-zu-Haut-Kontakt auf, insbesondere beim Geschlechtsverkehr. Danach entstehen bei einer dauerhaften Infektion Dellwarzen, die auf der Haut zu sehen sind.
Inkubationszeit: 2 - 7 Wochen
Ursachen: Die Ansteckung erfolgt durch direkten Hautkontakt mit dem Virus, insbesondere wenn die Haut bereits aufgeweicht oder verletzt ist. Die Schmierinfektion durch infektiöse Sekrete aus den Dellwarzen einer infizierten Person ist eine weitere Möglichkeit der Ansteckung, vor allem bei sexuell aktiven Erwachsenen, wo die Warzen im Genitalbereich, einschliesslich Penis, Vagina und Anus, auftreten können.
Symptome: Die Mollusken manifestieren sich als kleine, erhabene, wachsartige oder perlmuttfarbene Beulen, die auf der Haut oder Schleimhäuten auftreten. Sie sind normalerweise schmerzlos und können jucken oder sich entzünden. Bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem können die Beulen grösser sein und sich schneller ausbreiten.
Behandlung: Mollusken können von selbst abheilen, aber dies kann mehrere Monate bis zu einem Jahr dauern. Die Behandlung umfasst in der Regel das Entfernen der Beulen durch Vereisung, Schneiden oder Anwendung von Salben oder Cremes, die das Virus abtöten können.
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Wie werden Geschlechtskrankheiten übertragen:
Geschlechtskrankheiten können auf verschiedene Arten übertragen werden, hauptsächlich durch sexuellen Kontakt. Hier sind die häufigsten Übertragungswege:
Geschlechtsverkehr: Geschlechtskrankheiten können beim vaginalen, analen oder oralen Geschlechtsverkehr übertragen werden. Durch den Kontakt mit infizierten Körperflüssigkeiten wie Blut, Samenflüssigkeit, Vaginalsekret oder Speichel kann eine Ansteckung erfolgen.
Oralverkehr: Über Oralsex können Geschlechtskrankheiten wie Gonorrhö (Tripper), Syphilis oder Herpes weitergegeben werden. Auch durch Kontakt mit Wunden oder Bläschen im Mund kann es zu einer Infektion kommen.
Hautkontakt: Bei einigen Geschlechtskrankheiten, wie Herpes oder HPV, können Infektionen durch direkten Hautkontakt während des Geschlechtsverkehrs oder auch bei anderen Formen von sexuellem Kontakt erfolgen.
Blutkontakt: Verschiedene Geschlechtskrankheiten, wie HIV oder Hepatitis B und C, lassen sich durch Blutkontakt übertragen, z. B. durch die gemeinsame Benutzung von Spritzen (Drogenmissbrauch) oder durch ungeschützten Sex während der Menstruation.
Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle Geschlechtskrankheiten sofort Symptome zeigen, und dass einige Infektionen wie HPV oder Chlamydien auch ohne Symptome verlaufen können. Die Verwendung von Kondomen kann helfen, das Risiko einer Infektion zu reduzieren. Ein regelmässiger Check up beim Arzt kann durch Früherkennung den Sexualpartner schützen und schwere Verläufe verhindern
Wie kann man Geschlechtskrankheiten behandeln?
In Hinblick auf die Therapien für Geschlechtskrankheiten gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, die von der Art der Infektion und dem Stadium der Erkrankung abhängen.
Bakterielle Geschlechtskrankheiten behandeln:
Bakterielle Geschlechtskrankheiten wie Chlamydien, Gonorrhö und Syphilis können in den meisten Fällen erfolgreich mit Antibiotika behandelt werden. Diese Medikamente können in Form von Tabletten oder als Injektion verabreicht werden. Die genaue Behandlung hängt jedoch von der Art und Schweregrad der Infektion ab. Je nachdem kann die Einnahme der Antibiotika über mehrere Tage bis hin zu mehreren Wochen notwendig sein, um sicherzustellen, dass alle Bakterien eliminiert werden.
Es ist wichtig, dass die Behandlung genau nach den Anweisungen des Arztes oder der Ärztin erfolgt und dass die gesamte verschriebene Dosis eingenommen wird, auch wenn sich die Symptome bereits verbessert haben oder sogar verschwunden sind. Eine unvollständige Behandlung kann dazu führen, dass einige Bakterien überleben und sich später erneut vermehren, was zu einem erneuten Ausbruch der Infektion führen kann.
Virale Geschlechtskrankheiten behandeln:
Virale Geschlechtskrankheiten wie HIV, Herpes genitalis und HPV (Humane Papillomviren) können nicht mit Antibiotika behandelt werden, aber es gibt Medikamente, die die Symptome lindern und das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen können. Eine direkte Heilung ist bei dem Grossteil der Infektionen nicht möglich.
Gerade aus diesem Grund ist die Behandlung von viralen Geschlechtskrankheiten je nach Art der Infektion und dem Stadium der Erkrankung unterschiedlich. So wird beispielsweise eine antiretrovirale Therapie (ART) zur Bekämpfung von HIV eingesetzt, während Medikamente wie Aciclovir und Valaciclovir bei Genitalherpes zum Einsatz kommen.
Einige Geschlechtskrankheiten, wie z.B. HPV, können zudem durch eine Impfung verhindert werden. Die HPV-Impfung ist derzeit für Männer und Frauen im Alter von 11 - 26 Jahren empfohlen und bietet Schutz vor bestimmten Arten von HPV, die Krebs verursachen können. Die Kosten der Impfung werden über die kantonalen Impfprogramme vergütet.
Falls bereits eine HPV-Infektion stattfand, kann die Impfung vor den HPV-Typen schützen, mit denen man sich noch nicht angesteckt hat.
Es ist wichtig zu beachten, dass eine frühzeitige Diagnose und Behandlung der beste Weg ist, um Geschlechtskrankheiten zu behandeln und ihre Ausbreitung zu verhindern.
Geschlechtskrankheiten Test: Wo finde ich Unterstützung in der Schweiz?
Die Kosten für einen Test für Geschlechtskrankheiten in der Schweiz variieren je nach Art des Tests und dem Institut, das den Test durchführt. Einige Tests können kostenlos durchgeführt werden, während andere kostenpflichtig sind. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass ein Test für Geschlechtskrankheiten ein wichtiger Schritt zur Erhaltung der eigenen Gesundheit und der Gesundheit des Sexualpartners/ Partnerin ist und daher die Kosten nicht das ausschlaggebende Kriterium sein sollten.
Checkpoint Zürich und Test-IN: Diese beiden Testzentren bieten gratis Tests für HIV und andere Geschlechtskrankheiten wie Syphilis, Gonorrhoe und Chlamydien an. Seit Ende 2022 wird in Zürich das Projekt eines kostenlosen Tests auf STIs eingeführt und gilt als Pilotprojekt. Ziel ist es einerseits, die Menschen zur Teilnahme an den Tests zu bewegen und andererseits einen verstärkten Rückgang der Infektionsraten zu begleiten. Der Test erfolgt anonym und ohne Voranmeldung - gerade dies soll Menschen dazu anregen, sich schnell und problemlos auf Geschlechtskrankheiten in Zürich testen zu lassen.
Swiss Aids Federation: Die Swiss Aids Federation ist eine nationale Organisation, die sich für die Bekämpfung von HIV/AIDS und anderen sexuell übertragbaren Infektionen einsetzt. Sie bietet verschiedene Tests für Geschlechtskrankheiten an, einschliesslich eines kostenlosen HIV-Tests. Die Tests können online oder persönlich in einem der vielen Partner-Institute durchgeführt werden.
Universitätsspital Basel: Im Universitätsspital Basel sind Tests auf Geschlechtskrankheiten verfügbar, einschliesslich Tests auf HIV, Syphilis, Gonorrhoe und Chlamydien. Für Menschen, die anonyme Tests bevorzugen, kann eine Anonyme-Testrunde durchgeführt werden. Die Kosten für den Test variieren je nach Art des Tests und können unterschiedlich hoch sein.
Kantonsspital Winterthur: Das Kantonsspital Winterthur ist eine renommierte medizinische Einrichtung, die sich dem Schutz und der Verbesserung der Gesundheit der Bevölkerung widmet. Eine der angebotenen Dienstleistungen ist die Untersuchung und Diagnose von Geschlechtskrankheiten. Die Ärzte und medizinischen Mitarbeiter legen grossen Wert auf Diskretion und Sensibilität im Umgang mit dem Thema und haben spezielle Abteilungen aufgebaut.
Kantonsspital Luzern: Zwischen HIV-Schnelltests und Syphilis-Antikörpertests gibt es kostenlose Beratungsgespräche. Die Resultate liegen in etwa 30 Minuten vor und gleichzeitig wird eine nachhaltige Betreuungsleistung gewährleistet.
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Wichtiger Hinweis
Dieser Ratgeber-Artikel fällt in einen medizinischen Themenbereich. Bitte beachte, dass es sich hierbei möglicherweise um eine medizinische Indikation handelt, die einer ärztlichen Diagnose bedarf. Bei der Beurteilung möglicher Therapien sollte folgendes immer beachtet werden:
- Es gibt sowohl medikamentöse, wie auch nicht-medikamentöse und digitale Behandlungen - Die Auflistungen und Erklärungen dieses Artikels sind nicht abschliessend und ersetzen keinesfalls das Gespräch mit deinem Arzt oder Apotheker
- Für eine effektive Therapie brauchst du eine ärztliche Diagnose, welche mögliche Ursachen der Erkrankung ganzheitlich betrachten und eine individuelle Behandlungsempfehlung beinhaltet, die auch mögliche Vor- oder Begleiterkrankungen, Allergien und Nebenwirkungen mit anderen Medikamenten berücksichtigt.
- Es ist wichtig, dass du dich ausreichend über die Einnahme, Wirkungsweise und mögliche Risiken und Nebenwirkungen anhand offizieller Packungsbeilagen der Produkte informierst. Folge in jedem Fall den Anweisungen deines Arztes und/oder deines Apothekers
Dieser Artikel geht auf Grund seiner begrenzten Länge nur auf einen Teilbereich der relevanten Information ein. Sprich mit einem Arzt und informiere dich umfassend, bevor du eine Behandlung startest.